Siebdruck
Mithilfe des Siebdruckverfahrens können sowohl plan liegende Werkstoffe als auch beliebig geformte Körper aller Art bedruckt werden. Bei der Bedruckung von Glas wird die Oberfläche nicht vollflächig emailliert, sondern mit einem Muster versehen, das sich aus dem gewählten Siebdruck ergibt. Es besteht in der Regel aus einem gleichmäßigen Punkt- oder Linienraster, kann aber auch frei gestaltet werden.
Dazu werden die Farbauszüge eines Bildes oder einer Grafik auf ein lichtempfindliches, beschichtetes Drucksieb mit einer UV-Licht-undurchlässigen Tinte geplottet. Anschließend wird das Sieb mit UV-Licht belichtet und ausgewaschen. Die UV-gehärteten Stellen verbleiben auf dem Drucksieb. Nacheinander wird im Folgenden jede Farbschicht mit dem jeweiligen Sieb auf das Glas aufgebracht und getrocknet. Nach der Siebbedruckung wird das Glas thermisch behandelt. Dabei werden die Farben fixiert und das Glas zu ESG oder TVG weiterbehandelt.
Neben der optischen Veränderung beeinflusst der Siebdruck auch
die lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Eigenschaften
speziell von Isolierglas.
Grundsätzlich gilt, dass bei einer Zweifach- oder
Dreifach-Isolierverglasung die Lichttransmission mit steigendem
Bedruckungsgrad linear sinkt. Die Anordnung des Siebdrucks im
Isolierglas hat dabei keine, bzw. nur unwesentliche Auswirkungen.
Bezüglich des Wärmedurchgangskoeffizienten ist es zu empfehlen, die
Bedruckung auf Position 1 (Außenseite Außenscheibe) statt auf
Position 2 (Innenseite Außenscheibe) anzuordnen, da sich der
Ug-Wert bei Bedruckungen auf der innen liegenden Position deutlich
verschlechtert. Eine Möglichkeit, diesem Effekt entgegenzuwirken,
ist das Aufbringen einer zusätzlichen Sonnenschutzbeschichtung
auf dem Siebdruck.
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