Steingutfliesen
Trockengepresste Einzelfliesen werden als Steingutfliesen bezeichnet. Gebrannt bei Temperaturen zwischen 950 - 1.100°C, ist der weiße oder rote, poröse Scherben nicht vollständig versintert. Daraus resultiert eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit von mehr als 10 Vol-%. Erst die Glasur, die in einem zweiten Brand (Zweibrandverfahren) aufgeschmolzen wird, bewirkt an der Oberfläche die Wasserdichtigkeit. Da der Scherben „von unten“ aber weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen kann, sind Steingutfliesen für den Außenbereich ungeeignet, da das aufgenommene Wasser den Scherben bei Frost sprengen würde. Darüber hinaus ist ihre Glasur relativ weich und damit mechanisch kaum belastbar. Der klassische Einsatzbereich von diesen glasierten Fliesen ist auf den Wandbelag in Küche und Bad beschränkt. Bodengeeignetes Steingut ist mit einem Fußsymbol gekennzeichnet, sehr gefragt als Bodenbelag im Innenbereich sind etwa die unter dem Begriff „Terracotta“ erhältlichen unglasierten Steingutfliesen.