Scattered-Light-Methode
Bei der Scattered-Light-Methode (scattered light =
Lichtstreuung) handelt es sich um ein Verfahren zur Bestimmung der
Eigenspannung von thermisch vorgespannten Gläsern (TVG
und ESG)
und thermisch entspannten Gläsern (Floatglas).
Im Gegensatz zu Messungen mit dem Epibiaskop
kann dieses Verfahren sowohl auf der Zinnbadseite als auch auf der
Atmosphärenseite eines Glases angewendet werden.
Zur Messung wird ein polarisierter Laserstrahl über ein Prisma
schräg in die Glasscheibe eingeleitet. Um die Lichtbrechung am
Übertritt von Prisma zu Glas zu vermeiden, wird eine
Immersionsflüssigkeit mit einem Brechungsindex
ähnlich dem von Glas verwendet. Durch die Wirkung von Spannungen im
Glas (z.B. thermische Eigenspannungen) bekommt der ursprünglich
optisch isotrope Glaskörper anisotrope Eigenschaften mit
ausgezeichneten Richtungen. Mithilfe des spannungsoptischen
Grundgesetzes der Spannungsdoppelbrechung kann rechnerisch ein
Zusammenhang zwischen den Haupt-Brechnungsindizes und den
Hauptspannungen hergestellt werden.
Sobald der Laserstrahl in die unter Eigenspannung stehende
Glasscheibe eintritt, wird er in Richtung der Hauptspannungen in
Komponenten im Verhältnis der Hauptspannungen zueinander zerlegt.
Diese Streuung ist als Intensitätsänderung des Laserstrahls
messbar. Sie wird über die gesamte Glasdicke gemessen und die
Retardation des Laserstrahls für die gesamte Strahllänge berechnet.
Anhand der Retardation kann über spannungsoptische Zusammenhänge
auf die Eigenspannung im Glas geschlossen werden.
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