Spiegel
In der Regel bestehen Spiegel aus ebenem, klarem oder gefärbtem
Floatglas,
dessen Rückseite mit einer reflektierenden Silberschicht überzogen
ist. Von allen Metallen besitzt Silber mit 90 Prozent das höchste
Reflexionsvermögen im sichtbaren und infraroten
Wellenlängenbereich. Das Beschichtungsverfahren umfasst drei
Arbeitsschritte: Das Sensibilisieren, das Versilbern und das
Verkupfern. Im ersten Schritt wird die Glasoberfläche für eine
gleichmäßige Haftung der Silberschicht vorbereitet, anschließend
beim Versilbern eine Silbernitratlösung durch einen Sprühnebel
(z.B. im Magnetron-Sputter-Verfahren)
gleichmäßig aufgetragen. Durch Zugabe einer Reduktionslösung wird
das Silber auf der Glasoberfläche abgeschieden und bildet eine etwa
70 Nanometer dicke Schicht. Der dritte Arbeitsgang beinhaltet das
Auftragen einer Kupferschicht, die das Silber vor Oxidation
schützt. Abschließend wird zum Schutz der Kupferschicht eine
Lackierung aufgebracht. In der industriellen Spiegelherstellung
können Bandbreiten von 3,40 Meter mit einer Bandgeschwindigkeit von
acht Metern pro Minute verarbeitet werden.
Spiegel, bei denen das eintreffende Licht auf der einen Seite
reflektiert, auf der anderen Seite jedoch ungespiegelt
hindurchdringt, heißen Einwegspiegel. Eine Beschichtung
mit dieser Fähigkeit ist physikalisch nicht möglich, weshalb auf
die oben beschriebene Silberbeschichtung zurückgegriffen wird. Je
nach Schichtdicke lassen sich unterschiedliche Reflexionsgrade
realisieren. Damit diese Spiegel funktionieren, müssen einseitig
beleuchtete Lichtbedingungen vorherrschen d.h., der nicht
einsehbare Raum muss dunkel, der zu reflektierende hell sein.
Gallerie
Fachwissen zum Thema
Bauwerke zum Thema
BauNetz Wissen Glas sponsored by:
Saint-Gobain Glass Deutschland