Backsteinexpressionismus
In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand in den
größeren Städten des Nordens, vor allem in Hamburg und Bremen, aber
auch im Ruhrgebiet eine architektonische Stilrichtung, die als
Backsteinexpressionismus bezeichnet wird. Wie viele andere
Stile beschränken sich die gebauten Beispiele nicht auf bestimmte
Länder oder Regionen, auch in Berlin sind Gebäude dieser
Architekturrichtung zu finden und die sogenannte Amsterdamer
Schule zählt ebenfalls dazu.
Während parallel die neue Sachlichkeit des Bauhauses für eine
Abschaffung des Ornamentalen eintrat, entwickelten die Architekten
des Expressionismus quasi zeitgleich eine ornamentale Formensprache
mit rauen, kantigen, oft spitzen Elementen. Auch die horizontale
Fassadengliederung durch abwechselnd vor und zurückgesetzten
Backsteinreihen sind typisch für diese Bauten. Die Stilelemente
sollten die Dynamik der Zeit, aber auch ihre Heftigkeit und ihre
Spannungen zum Ausdruck bringen.
Die Architekten des Backsteinexpressionismus bauten gezielt mit
Ziegeln und den besonderes hart gebrannten Klinkern, um Fassaden
lebendiger erscheinen zu lassen. Klinker
waren den schwierigen klimatischen Bedingungen von Industrieanlagen
am besten angepasst. Ihre raue Oberfläche und die reiche
Farbpalette ließen sie zum Trendmaterial der damaligen Zeit
werden.
Als wichtigste Vertreter des Backsteinexpressionismus in
Norddeutschland gelten Fritz Höger und Fritz Schumacher während für
die Bauten im Ruhrgebiet Alfred Fischer und Josef Franke zu nennen
wären.
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