Backsteingotik
Fünfhundert Jahre lang - zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert -
entstanden Bauwerke, die der Bauweise der Backsteingotik zugeordnet
werden können. Sie sind vor allem im Norden Deutschlands und im
gesamten Ostseeraum zu finden. Die Dominanz der
Backsteinarchitektur in Norddeutschland erklärt sich aus den
mangelnden Vorkommen an Naturstein in diesen Gebieten. Da
figurative Bauplastiken mit Backstein
nicht zu realisieren waren, fehlen diese bei Bauten der
Backsteingotik. Stattdessen weisen die Bauten oftmals eine
beeindruckende Gliederung durch gemauerte Ornamente und
Flächenstrukturierungen auf. Diese entstehen u.a. durch den Wechsel
von roten und glasierten Ziegeln sowie im Zusammenhang mit weiß
gekalkten Wandflächen.
Der mittelalterliche Backstein
prägte das Bild der Hansestädte und vor allem die Lübecker
Marienkirche diente als Vorbild für zahlreiche weitere Sakralbauten
in Nord- und Nordosteuropa. Viele Bauwerke der Backsteingotik
wurden in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen, wie die
bereits erwähnte Marienkirche in Lübeck oder auch der Dom zu
Roskilde in Dänemark. Es sind aber auch ganze Altstädte, die von
der Backsteinarchitektur geprägt sind, zum Weltkulturerbe ernannt
worden, z. B. Stralsund und Wismar.
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