Bodenindikatoren
Als taktile Leitsysteme gehören Bodenindikatoren zur
barrierefreien Ausstattung öffentlicher Verkehrsflächen etwa auf
Straßen, Plätzen, Haltestellen des ÖPNV, Bahnhöfen und anderen
Einrichtungen. Dabei handelt es sich um Leitstreifen auf dem Boden,
die sich mit einem Blindenstock ertasten lassen. Eingesetzt werden
in der Regel Rillen-, Rippen- und Noppenplatten bzw. -pflaster oder
auch Platten mit anderen Oberflächen.
Rillenplatten
Die am meisten verwendeten Bodenindikatoren sind Rillenplatten, die
seit rund 20 Jahren in Deutschland eingesetzt werden. Sie bestehen
Beton, Naturstein oder speziellen keramischen Platten, in
Innenräumen wie z.B. Bahnhöfen gelegentlich auch aus Kautschuk,
Metall oder Kunststoff. Als Standard sind Rillenplatten in der
DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Verkehrsraum
definiert. Ihre schmalen Rillen, die sogenannten Sinusrillen,
lassen sich mit vielen Stockspitzen jedoch kaum vom Umgebungsbelag
unterscheiden. Aus diesem Grund werden zunehmend Platten mit
breiteren Rillen eingebaut oder solche, die statt eines
Wellenquerschnitts mit trapezförmigen Rippen ausgebildet sind. Mit
dem Langstock bieten sie eine gute Führung über längere Strecken,
durch Schuhsohlen hingegen sind nur sehr breite Rippenabstände
fühlbar.
Noppenplatten
Seit Mitte der 1990er Jahren werden insbesondere an
Fußgängerübergängen mit Lichtsignalanlage auch Bodenindikatoren mit
Noppen eingesetzt. Noppen lassen sich nicht nur mit dem Langstock,
sondern auch mit den Füßen ertasten und sind deshalb zur Warnung
besonders geeignet. Die Noppen bestehen in der Regel aus
Kugelkalotten oder Kegelstümpfen.