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Blower-Door-Test

Das Differenzdruck-Messverfahren (umgangssprachlich auch Luftdichtheitsmessung oder Blower-Door-Test) ermittelt, wie häufig die Luft in einem geschlossenen Gebäude innerhalb eines definierten Zeitraums (pro Stunde) ausgetauscht wird. Der ermittelte Wert wird in n50 angegeben. Für die Messung wird die Größe des zu messenden Innenvolumens (Luftvolumen) zu Grunde gelegt. Weitere Parameter sind die Höhe des Gebäudes, die Hüllfläche und die Nettogrundfläche. Der auch im deutsche Sprachraum weit verbreite Begriff Blower Door ist markenrechtlich geschützt und darf nur im Zusammenhang mit der Minneapolis BlowerDoor benutzt werden.

Zur Durchführung des Testes gibt es mittlerweile verschiedene Geräte. Diese werden mithilfe einer luftundurchlässigen Plane luftdicht in eine Öffnung der Außenhülle (Fenster, Balkontür oder Haustür) eingebaut. Alle Türen innerhalb des Hauses werden geöffnet, alle Öffnungen nach außen geschlossen. Zu Beginn des Testes wird die vorhandene Luft aus dem Haus abgesogen, bis ein Druckunterschied von 50 Pascal zwischen innen und außen erreicht ist. Ein angeschlossener Computer ermittelt, wie schnell der Ventilator drehen muss, um den Unterdruck im Gebäude zu halten. Anhand dieser Drehzahl errechnet eine Software, wie oft die Luft ausgetauscht wird. Anschließend erfolgt die Messung mit Überdruck im Inneren.

n50 = 3,0 bedeutet also, dass bei einem Druckunterschied von 50 Pascal zwischen innen und außen die Luft im Gebäude innerhalb einer Stunde 3-mal ausgetauscht wird. Damit liegt ein Wert vor, der die Forderungen der Energieeinsparverordnung gerade noch erfüllt.

Anforderungen an die Luftdichtheit nach EnEV 2014
Unter Prüfbedingungen gilt für Gebäude:

  • ohne raumlufttechnische Anlagen (Fensterlüftung)                             n50: 3;0 h-1
  • mit raumlufttechnischen Anlagen (vorhandene Lüftungsanlage)     n50: 1,5 h-1
Für den Passivhausstandard gilt die Empfehlung des Passivhausinstitutes von n50: 0,6 h-1.

Normen

Die Ausführung der Luftdichtheitsmessung erfolgt nach Vorgabe der alten DIN EN 13829: Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden; Verfahren B: Prüfung der Gebäudehülle. Die Norm wurde zwar zurückgezogen; da sich allerdings sowohl die EnEV 2014 als auch die Luftdichtheitsnorm DIN 4108-7 ausdrücklich darauf beziehen, ist sie dennoch anzuwenden.

Im Dezember 2015 erschien die aktuelle Ausgabe der EN ISO 9972 als neue Richtlinie für Luftdurchlässigkeitsmessungen an Gebäuden. Neue und alte Norm beschreiben zwar das gleiche Messverfahren, allerdings liegt ein wesentlicher Unterschied in der Definition des Innenvolumens V. Nach ISO 9972 umfasst dieses auch Innenbauteile und ist somit größer als nach DIN EN 13829. Daher ist es für Nachweismessungen im Rahmen der EnEV 2014 nicht geeignet. Andere Unterschiede sind Abweichungen bei den Formelzeichen. Die ISO 9972 verwendet das Symbol q50 für den Leckagestrom bei 50 Pascal, die DIN EN 13829 bezeichnet damit jedoch die hüllflächenbezogene Luftdurchlässigkeit.

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