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Explosionsöffnung

Eine Explosionsöffnung im Bereich des Brandschutzes ist eine spezielle bauliche Maßnahme, die dazu dient, im Falle einer Explosion in einem Gebäude oder einer Anlage den entstehenden Überdruck sicher und kontrolliert abzuführen. Im Falle einer Explosion entstehen durch die rasche Verbrennung oder das Entzünden von Gasen, Dämpfen oder Stäuben enorme Druckwellen. Explosionsöffnungen ermöglichen einen Druckabbau, da sie sich unter hohem Druck öffnen und die Druckwelle nach außen entweichen lassen. Ohne solche Öffnungen könnte der Druck im Inneren so stark ansteigen, dass Wände, Dächer oder Fenster unkontrolliert bersten, was erhebliche Schäden verursacht.

Dabei gibt es unterschiedliche Typen von Explosionsöffnungen. Vorgefertigte Elemente können Sollbruchstellen in Fassaden oder Dächern sein, die speziell dafür konstruiert sind, bei einem definierten Druck nachzugeben. In manchen Fällen werden wiederum gezielt schwächer ausgelegte Bauteile wie bestimmte Fenster oder Wände als Explosionsöffnungen genutzt. Explosionsklappen sind eine weitere Option – dies sind mechanische Vorrichtungen, die sich bei einem bestimmten Überdruck automatisch öffnen und den Druck ablassen.

Explosionsöffnungen sind in Industriebauten und Anlagen besonders wichtig, in denen explosive Stoffe verarbeitet oder gelagert werden, wie etwa in Chemiebetrieben, Silos, Kraftwerken oder Laboren. Sie können aber auch in bestimmten Bereichen von Wohn- oder Geschäftsgebäuden eingesetzt werden, in denen Gasleitungen oder brennbare Stoffe vorhanden sind.

Für Explosionsöffnungen relevant sind vor allem die Normen DIN EN 14797: Einrichtungen zur Explosionsdruckentlastung, DIN EN 14491: Schutzsysteme zur Druckentlastung von Staubexplosionen sowie die VDI-Richtlinie 3673: Druckentlastung von Staubexplosionen. Darin enthalten sind konkrete Vorgaben zu den Dimensionierungen und Anforderungen an solche Entlastungseinrichtungen. Zudem greifen auch die allgemeinen ATEX-Richtlinien und die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2152 Teil 4: Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre – Maßnahmen des konstruktiven Explosionsschutzes, welche die Auswirkung einer Explosion auf ein unbedenkliches Maß beschränken. Sie stehen in Verbindung mit betrieblichen und baulichen Schutzmaßnahmen.

Gallerie

Fachwissen zum Thema

Zu den geregelten Sonderbauten gehören Hochhäuser (im Bild: Ritz Carlton Hotel in Berlin).

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Rechteckige Brandschutzklappe für eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten

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Lüftungsanlagen dürfen weder Feuer noch Rauch in andere Geschosse oder Brandabschnitte, in Treppenräume und Flure übertragen....

Warnung vor einem Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphären auftreten können.

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Grundlagen

Explosionsgefährdete Bereiche

Unter dem Aspekt des Brandschutzes sind für explosionsgefährdete Bereiche, kurz Ex-Bereiche genannt, besondere Schutzmaßnahmen zu treffen.

Labore verlangen meist eine definierte Atmosphäre aus Parametern wie Temperatur, Feuchte und Druck (Abb.: Labor mit Zellkultivierung im biopharmazeutischen Prozess).

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Labore

Um einen effizienten Brandschutz in Laboren zu gewährleisten, ist der anlagentechnische und organisatorische Brandschutz gefragt.

In Gebäuden, in denen Menschen wohnen oder arbeiten, muss verbrauchte Raumluft regelmäßig durch frische Außenluft ersetzt werden. Der Luftaustausch erfolgt entweder über Fensterlüftung oder durch eine Lüftungsanlage.

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Haustechnische Anlagen

Lüftungsanlagen

Damit im Brandfall statt der Zu- oder Abluft keine heißen Gase oder Rauch in andere Räume, Geschosse oder Brandabschnitte gelangen können, sind Lüftungsleitungen brandsicher auszuführen.

Ionisationsmelder im Ruhezustand

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Brandmeldeanlagen

Punktförmige automatische Brandmelder

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Petrochemische Anlage im österreichischen Schwechat.

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Rauchwarnmelder

Rauch- und Brandmelder in Ex-Bereichen

Als wesentliche Bestandteile von Brandmeldeanlagen dienen die Melder der Überwachung explosionsgefährdeter Bereiche in Betrieben, Produktions- und Lagerstätten der Industrie.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Brandschutz sponsored by:
Telenot Electronic GmbH, Aalen
www.telenot.com
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