Epoxidharz
Epoxidharze sind durch Polykondensation gewonnene
Kunstharze. Die Aushärtung erfolgt nach Mischen von Harz- und
Härterkomponente unter Freisetzung von Wärme. Da es sich beim
Abbindeprozess um eine Polyaddition handelt, müssen die Komponenten
in einem bestimmten Verhältnis gemischt werden. Überschuss einer
Komponente führt zu einem Festigkeitsverlust und einer Herabsetzung
der Beständigkeit gegen Chemikalien. Abbinde- und
Aushärtungsgeschwindigkeit hängen im Wesentlichen von der
Raumtemperatur ab. Der Vorteil von Epoxidharz liegt in der nahezu
schwundfreien Aushärtung, der hohen Beständigkeit gegen Chemikalien
und den sehr hohen Haftfestigkeitswerten.
Epoxidharz-Estriche stelle genau genommen Variationen des
Zement-Estrichs dar. Um dessen Eigenschaften zu verändern, werden
Kunstharze beigemengt, entweder als Dispersion oder als Emulsion.
Ihr Anteil liegt zwischen 5-15 % am Estrichmörtel.
- Dispersion
Hierbei handelt es sich um wässrige Systeme, die empfindlich gegen Laugen sind. Zudem vertragen sie keine Feuchtigkeit, da die Harz-Emulgatoren und -Stabilisatoren, die im Estrich verbleiben, wieder in Lösung gehen können. - Emulsion
Dem Zement werden die Epoxidbestandteile als Emulsion, die erst im Mörtel durch chemische Reaktion den Harz bilden, bei gemengt. Sie sind meist alkalifest.
Epoxidharz-Kleber sind Spezialkleber, deren Verarbeitung im Dünnbettverfahren es besonderer Kenntnisse und Fertigkeiten bedarf. So entfalten sie nur dann ihre volle Wirkung, wenn die beiden separat erhältlichen Komponenten (Härter und Bindemittel), die den Kleber erst bilden (Zwei-Komponenten-Kleber), in dem exakt vorgeschriebenen Mischungsverhältnis angemischt werden. Zudem muss stets eine Dichtschicht als Basis ausgestrichen werden. Dank hohen Chemikalienbeständigkeit werden sie oft im gewerblichen Bereich eingesetzt, zumal sie auch für schwierige Untergründe wie Stahl, Polyester oder Holz geeignet sind. Da sie ferner absolut (wasser-)dicht und fleckunempfindlich sind, werden sie auch als Fugenmasse verwendet. Nachteilig ist, dass sie bei der Verarbeitung gesundheitsschädlich sind und nur eine kurze Einlegezeit haben. Zudem sind abgebundene Reste von der Belagsoberfläche nur schwer zu entfernen und nicht verarbeitete Komponenten müssen als Sondermüll entsorgt werden.