Bausystem aus Schad- und Schwachholz
Massivholz-Bausteine in drei Abmessungen
Die Nutzung regionaler Holzvorräte ist nachhaltig und sinnvoll, denn so lässt sich der Energieaufwand für den Transport gering halten. Ideal ist die Verwendung von Kalamitätsholz, welches in Folge von Schädlingsbefall, Sturmschäden oder Trockenheit vorhanden ist und sich in vielen Fällen als Baumaterial eignet. Das modulare Massivholz-Bausystem Triqbriq des gleichnamigen Herstellers, einem in Stuttgart ansässigen Startup, wird aus kostengünstigem Schad- und Schwachholz hergestellt. Die standardisierten Holzbausteine, sogenannte Briqs, werden mittels Robotertechnik gefertigt und mithilfe eines patentierten Dübelsystems verbunden.
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Die einzelnen „Briqs” werden im Verband gemauert und mit Buchenholzdübeln verbunden. Daraus ergibt sich eine 30 cm starke Massivholzwand, die bei Bedarf sortenrein rückgebaut und vollständig wiederverwendet werden kann. Der Hersteller bezeichnet das patentierte System als Ergebnis eines Jahrzehntes Forschungsarbeit. Die Bausteine werden aus massiven Kanthölzern (10 x 10 cm Durchmesser) gefertigt. Das Holz stammt von einem nahegelegenen Sägewerk. Das Kalamitätsholz hat teilweise blaue Verfärbungen, was die Statik jedoch nicht beeinträchtigt.
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Die „Briqs” gibt es in drei unterschiedlichen Längen, ihre Breite beträgt 30 Zentimeter. Der „Briq 60” (30 x 60 cm) wird für den Großteil einer „Triqbriq-Wand” verwendet und wie ein Ziegelstein im Verband gemauert. Der „Briq 30” (30 x 30 cm) fungiert als Auffüllteil im Mauerwerksverband. Der „Briq 240” (30 x 240 cm) kann als Tür- oder Fenstersturz eingesetzt werden.
Bei der Produktion wird das Holz zunächst mittels Hobelmaschine zu Kanthölzern verarbeitet und anschließend in die sogenannte Produktionszelle befördert. Sechs Industrieroboter sind darauf programmiert, aus dem Kalamitätsholz „Briqs” zu fertigen. 10. 000 Stück sollen in einem Monat gefertigt werden können. Ein kleiner Testbau mit drei Wänden und einer 50 Quadratmeter großen Bodenplatte sei in vier Stunden fertig geworden. Der Hersteller hat momentan die Zulassung für zweieinhalb Geschosse. Möglich sollen jedoch sechs bis acht Stockwerke sein – entsprechende Tests werden durchgeführt.
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