Kinderwelt Anoha des Jüdischen Museums Berlin
Ringförmige Konstruktion aus Fichtenholz
Eine sieben Meter hohe, ringförmige Konstruktion aus Fichtenholz mit einem Durchmesser von 28 Metern ist das Herzstück des Kindermuseums Anoha des Jüdischen Museums Berlin im Stadtteil Kreuzberg. Es befindet auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Haupthauses in einer ehemaligen Blumengroßmarkthalle. Wie der moderne Erweiterungsbau des historischen Haupthauses ist auch der Umbau der Markthalle vom Architekten Daniel Liebeskind gestaltet. Hier befindet sich eine Akademie mit Bibliothek, Auditorium, Seminar- und Workshop-Räumen, in denen Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche sowie Lehrerinnen und Lehrer stattfinden. Im westlichen Teil des Gebäudes ist die Dauerausstellung platziert, die sich an Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren richtet.
Gallerie
Der inhaltliche Ansatz der Ausstellung ist die biblische Erzählung von der Arche Noah. Diese inspirierte das US-amerikanische Architekturbüro Olson Kundig bei der Formfindung und dem Projekttitel. Planerisch umgesetzt wurde das Konzept vom Berliner Architekturbüro Engelbrecht. Die imposante ringförmige Holzkonstruktion, ausgeführt von Rubner Holzbau aus Augsburg, bildet einen zentralen Innenhof. Bogenbinder aus Fichtenholz definieren die Rundung, gedämmte Paneele mit einer Schalung aus Latten schließen die Form. Horizontal verlaufende Fensterbänder lassen viel Tageslicht in den Innenraum.
Für die Tragkonstruktion, Wände, Decken und Böden kam heimisches Fichtenholz zum Einsatz. 20 gekrümmte Brettschichtholzträger mit engen Biegeradien von 5,5 Metern bilden die innere Arche und die Tragkonstruktion für die gedämmten, trapezförmigen und rechteckigen Holzdachelemente sowie die ebenfalls werksseitig vorgefertigten Sonderwandelemente. 140 Sekundärachsen dienen zur Befestigung der Leistenschalung. Die Wandflächen sind ähnlich wie beim Schiffsbau mit horizontal angeordneten Brettstrukturen beplankt. Der Ausstellungsraum, eine Holz-Rippen-Konstruktion, wird durch weitere Einrichtungen wie Workshop-Räume, ein Foyer mit Garderobe, Personal- und Waschräume flankiert. Die organische Holzkonstruktion steht im Kontrast zur 1963 errichteten, geradlinigen Markthalle, einem Skelettbau aus Stahlbeton.
Eine Gruppe von Kindern im Alter von acht bis elf Jahren durfte
eigene Vorstellungen für die Inneneinrichtung entwickeln. Die
Tierskulpturen wurden von unterschiedlichen Künstlerinnen und
Künstlern entworfen. Sie bestehen aus Fundstücken sowie recycelten
Materialien. Die Auswahl reicht von einer kleinen
Holzlöffel-Kakerlake bis zum riesigen Mammut aus alten
Schiffsrudern und Trommeln. Die Möbel und Einbauten bestehen aus
Buchenholz. So ist ein interaktiver Ort zum Entdecken, Erforschen
und Spielen entstanden, der die jungen Gäste auch zum Nachdenken
über ein respektvolles Miteinander von Mensch, Tier und Natur
anregen soll. Das Mammut als ausgestorbene und der Eisbär als stark
bedrohte Tierart zum Beispiel lenken Kinder wie Erwachsene auf
Themen wie Umweltprobleme und die Klimaveränderung.
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Holz sponsored by:
Informationsdienst Holz | getragen durch den Informationsverein Holz, Düsseldorf
Kontakt: +49 (0) 211 9665580 | info@informationsvereinholz.de
und Holzbau Deutschland Institut e.V., Berlin
Kontakt: +49 (30) 20314533 | kontakt@institut-holzbau.de
und Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V., Wuppertal
Kontakt: +49 (0) 20276972732 | info@studiengemeinschaft-holzleimbau.de