Klimapositive Städte und Gemeinden
DGNB initiiert Initiative zum Wissensaustausch
Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Bauwirtschaft und der
Klimaschutzziele bis zum Jahr 2050 ist es dringend notwendig, die
Haustechnikplanung im größeren Zusammenhang zu sehen – und nicht
auf ein einzelnes Gebäude zu beschränken. Bei ganzheitlicher
Betrachtung müssen auch Faktoren wie Mobilität, Gesundheit, soziale
Teilhabe, Wasserkreislauf, Biodiversität und die Kreislauffähigkeit
von Materialien in den Planungsentscheidungen berücksichtigt
werden. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) die Initiative Klimapositive Städte und
Gemeinden ins Leben gerufen.
Gallerie
„Klimaschutz entscheidet sich auf kommunaler Ebene“, meint Dr.
Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. Ziel der
Initiative ist demnach die Initiierung eines umsetzungsorientierten
Wissensaustauschs zwischen den Kommunen. Der Grundgedanke dahinter
lautet, dass nicht jede Stadt oder Gemeinde alle relevanten
Themenfelder selbst erarbeiten muss. Statt viel Geld in externe
Berater zu investieren oder durch immer wieder gleiche Diskussionen
innerhalb von Stadtverwaltungen ausgebremst zu werden, solle die
Kraft in die Umsetzung konkreter Maßnahmen fließen. Denn viele
Kommunen haben bereits Aktivitäten erfolgreich umgesetzt. Diese
Erkenntnisse will die Initiative unter den teilnehmenden Kommunen
nutzbar machen.
Gestalten statt Verwalten
Mit der Initiative will die DGNB also eine stärkere Vernetzung
anregen. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei dem Thema
Partizipation zukommen. Schließlich gehe es beim Klimaschutz darum,
die Menschen mitzunehmen und den Bürgern ihre Verantwortung und
eigenen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sagt Lemaitre. So fällt
die Arbeit der Initiative eher pragmatisch aus: Anstelle von
Workshops zur Erarbeitung langer Kriterienlisten sollen erfolgreich
umgesetzte Maßnahmen gesammelt und die Informationen den
teilnehmenden Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.
Angedacht sind in einem ersten Schritt zudem Stadtbesuche und
Online-Weiterbildungen für kommunale Mitarbeiter. Weitere Formate
zum offenen Erfahrungsaustausch sind ebenfalls geplant.
Aufruf zum Mitmachen
Der offizielle Startschuss der Initiative fiel am 21. September 2020 im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit in Stuttgart. Zu diesem Zeitpunkt hatten die ersten elf Kommunen ihre Teilnahme bereits zugesagt. Darunter sind sowohl solche, die sich bereits seit vielen Jahren aktiv mit dem Thema auseinandersetzen, als auch solche, die gerade erst damit beginnen. Mit dabei sind bisher die Städte Bocholt, Buxtehude, Gudensberg, Heidelberg, Karlsruhe, Ladenburg, Neukirchen-Vluyn, Pforzheim, Stuttgart, Tengen und Ulm. Die Teilnahme steht allen Kommunen unabhängig von ihrer Größe offen und ist kostenlos. Gefordert ist nur das aktive Bekenntnis zur Idee der Initiative und eine aktive Mitarbeit.
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