Wasserstoff aus Erdgas
Forschungsprojekt entwickelt besonders effiziente Methanpyrolyse
Wasserstoff hat das Potenzial, ein wichtiger Schlüssel für die künftige klimaneutrale Energieversorgung zu sein. Eine Möglichkeit der Herstellung von Wasserstoff ist die thermische Spaltung von Methan – dem Hauptbestandteil von Erdgas. Zusammen mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam hat nun eine Forschungsgruppe des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ein besonders effizientes Verfahren entwickelt, bei dem Methan in einem mit Flüssigmetall befüllten Blasensäulenreaktor kontinuierlich in seine Bestandteile zerlegt wird: in Wasserstoff und festen Kohlenstoff.
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Der bei diesem Methanpyrolyse genannten Verfahren entstehende feste Kohlenstoff kann als Reinstoff sicher gelagert und im Anschluss in vielen Bereichen genutzt werden. Der Wasserstoff wiederum lässt sich als sauberer Energieträger in industriellen Prozessen einsetzen, etwa bei der Herstellung von Stahl. Auch die Verwendung im Strom-, Wärme- und Mobilitätsbereich ist natürlich möglich, was das Verfahren auch für das Bauwesen interessant macht. Denn bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht neben geringen Mengen an Stickoxiden lediglich Wasser. So kann Erdgas, das unter den konventionellen Energieträgern zu den saubersten zählt, mittels dieser sogenannten Methanpyrolyse künftig noch klimafreundlicher eingesetzt werden.
Die Forschung von KIT und IASS zur Methanpyrolyse wurde mit dem Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft ausgezeichnet und gewann außerdem den Publikumspreis bei der von der Brancheninitiative Zukunft Erdgas ausgerichteten Zukunftswerkstatt Erdgas 2018. In einem gemeinsamen, zunächst auf drei Jahre angelegten Projekt wollen das KIT und der Industriepartner Wintershall Dea nun die Grundlagen für einen künftigen industriellen Einsatz der Methanpyrolyse schaffen.
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