Wassermanagementsystem mit automatischer Stagnationsspülung
Kontamination ungenutzter Trinkwasserleitungen vorbeugen
Durch die Corona-Pandemie hat das Thema Hygiene wieder neue
Bedeutung erlangt. In der Gebäudetechnik muss derzeit insbesondere
dem Trinkwasser besondere Aufmerksamkeit gelten.
Durch wochenlange Schließung etwa von Restaurants oder der
Nichtnutzung von Wohnungen kann es in den Trinkwasser-Leitungen zur
Kontamination mit Legionellen kommen. Werden Sanitäranlagen oder
auch Küchen nicht oder nur unzureichend genutzt, bietet das in den
Leitungen stehende Wasser ideale Voraussetzungen zur Vermehrung
pathogener Keime. Besonders hohe Gesundheitsgefahr geht von den
bekannten Legionellen aus, die schwere Atemwegserkrankungen
hervorrufen können.
Gallerie
Um die Bakterienkonzentration niedrig genug zu halten, fordert
die VDI 6023 Hygiene in Trinkwasser-Installationen -
Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und
Instandhaltung die Einhaltung der Temperaturen für warmes (PWC)
und kaltes Trinkwasser (PWH) sowie spätestens nach 72 Stunden einen
vollständigen Wasserwechsel über alle Entnahmestellen. Beim Spülen
der Leitungen ist neben dem Austausch des Wassers auch die
Gleichzeitigkeit wichtig, um in den Wasserrohren eine hohe
Durchlaufgeschwindigkeit zu erreichen. Außerdem gilt es, das
Rohr-in-Rohr-Phänomen zu vermeiden, bei dem wegen zu geringen
Durchflusses das Wasser im Randbereich der Leitungen weitgehend
stagniert, während nur das Wasser in der Mitte der Leitung fließt.
Um die Gleichzeitigkeit händisch zu erreichen, benötigte man
entsprechend viele Personen.
Deutlich einfacher geht die fachgerechte Stagnationsspülung mittels der elektronischen Armaturen und der Kontrolleinheit des Herstellers Schell aus Olpe. Mit dem Single Control SSC können Parameter wie Laufzeit und Sensorreichweite der Armaturen eines Gebäudes mittels Bluetooth und App eingestellt und programmiert werden. Das Bluetooth-Modul kann dabei entweder als mobile Programmiereinheit genutzt oder dauerhaft an eine Armatur und ihre Stromversorgung angeschlossen werden. Verbleibt es an der Armatur, können Zusatzfunktionen, wie die zeitgesteuerte Stagnationsspülung, durchgeführt werden.
Noch mehr Optionen bietet das Wassermanangement-System SWS. Mit wenigen, steckerfertigen Komponenten vernetzt es nahezu alle elektronischen Sanitärarmaturen in einem Gebäude und lässt sich optional ins Gebäudeleitsystem einbinden, per Kabel, Funk und auch im Batteriebetrieb. So lässt sich das System von einem Punkt aus steuern und dokumentieren. Ergänzend dazu bietet das Unternehmen das SMART-SWS an, mit dem das Wassermanagement-System eines oder mehrerer Gebäude sogar ortsunabhängig aus der Ferne gesteuert und überwacht werden kann.
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