Energieausweise von 2010 laufen dieses Jahr ab
Berechnung nach Bedarf oder Verbrauch möglich
Werden Wohnhäuser neu vermietet, verkauft oder verpachtet, benötigen sie einen Energieausweis. Diese behalten zehn Jahre lang ihre Gültigkeit. Ausweise, die 2010 ausgestellt wurden, laufen also dieses Jahr ab. Hauseigentümer sollten daher prüfen, ob sie 2020 einen neuen Ausweis für ihr Gebäude ausstellen lassen müssen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Es warnt zugleich vor Billigangeboten aus dem Internet, denn für Fehler sind die Hauseigentümer verantwortlich.
Gallerie
Seit 1. Oktober 2007 ist der Energieausweis bei Veräußerung oder
Vermietung eines Wohngebäudes Pflicht. Nur wer sein Haus selbst
bewohnt, benötigt keinen. Das Dokument zeigt an, wie gut der
Energiestandard des Baus ist. Gesetzliche Grundlage ist die
Energieeinsparverordnung (EnEV). Hauseigentümer haben in der Regel
die Wahl zwischen einem Energieverbrauchsausweis und einem
Energiebedarfsausweis. Der Unterschied: Bei Letzterem wird der
berechnete Energiebedarf des Gebäudes anhand des baulichen
Zustandes und der Heiztechnik angegeben. Der Verbrauchsausweis
dagegen wird auf Basis des durchschnittlichen Heizenergieverbrauchs
der vergangenen drei Jahre gebildet.
Welcher Energieausweis ist besser?
Die Kosten des Bedarfsausweises sind für die Hauseigentümer
höher; in der Regel fällt ein mittlerer dreistelliger Betrag an.
Verbrauchsausweise sind deutlich günstiger, aber auch weniger
aussagekräftig. Für Käufer und Mieter von Ein- oder
Zweifamilienhäusern lohnt sich oft der Bedarfsausweis, denn er
macht den energetischen Zustand des Gebäudes transparent und weist
so auf Kostenfallen hin. „Der Verbrauchsausweis dagegen zeigt, wie
stark die Vornutzer die Heizung aufgedreht haben. Das
Verbrauchsprofil ist für die nachfolgenden Bewohner jedoch nicht
immer aussagekräftig.“, meint Frank Hettler von Zukunft Altbau. Bei
Mehrfamilienhäusern mit vielen Wohnungen sieht das anders aus, denn
der Durchschnitt mehrerer Verbräuche kann durchaus relevant
sein.
Der Bedarfsausweis enthält darüber hinaus mehr Informationen, da
hierbei eine Analyse des Gebäudes vor Ort durch einen Fachmann
durchgeführt wird. So legt er das energetische Niveau offen, also
den bauphysikalisch berechneten Energiebedarf in Kilowattstunden
pro Quadratmeter und Jahr. Gebäude mit einem Label im grünen
Bereich verursachen 15 bis zwanzig Euro weniger Energiekosten pro
Quadratmeter und Jahr als schlecht gedämmte Gebäude, hat die
Verbraucherzentrale NRW ausgerechnet. Bei einer Wohnung mit neunzig
Quadratmetern Wohnfläche sind das immerhin rund 1.500 Euro im Jahr.
Sind demgegenüber viele energetischen Schwachstellen vorhanden und
leuchtet die Farbe Rot auf dem Label, sollte ein entsprechender
Bedarfsausweis der Einstieg in eine Gebäudeenergieberatung
sein.
Neutrale Informationen zur energetischen Sanierung gibt es kostenfrei am Beratungstelefon von Zukunft Altbau unter der Nummer 08000/12 33 33 oder online (siehe Surftipps).
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