Wohnungsstationen und Lüftungsgeräte für 50er-Jahre-Wohnhäuser
Nach energetischer Ertüchtigung erreichen die Gebäude KfW-70-Standard
Die energetische Qualität steht für die Baugenossenschaft Langen bei der Sanierung ihrer Bestandsimmobilien im Fokus. Entsprechend ließ sie zwei Geschosswohnungsbauten aus dem Jahr 1957 in Langen bei Frankfurt am Main, die wie viele Gebäude dieser Zeit mit Gas-Etagenheizungen ausgestattet waren, energetisch ertüchtigen. Durch entsprechende Dämmmaßnahmen, den Austausch der Heizungsanlage sowie den Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftung erreichen die über sechzig Jahre alten Wohnhäuser heute den KfW-70-Standard.
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Bei der Planung wurde auch geprüft, ob der Einsatz einer Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung möglich wäre. Allerdings – so das Ergebnis – ist das Stromnetz der hessischen Stadt teils veraltet und somit nicht für größere Lasten geeignet. Also wurde stattdessen im Keller ein neues, zentrales Heizsystem mit Gaskessel eingebaut, das für eine effektive Wärmeerzeugung sorgt. Effizient wird das Gesamtsystem auch durch die Verteilung: Die Wärmeübergabe an die Wohneinheiten erfolgt jeweils über die Wohnungsstation WSP des Herstellers Stiebel Eltron, von wo aus die Wärme dann zu den neuen Heizkörpern geleitet und dort abgegeben wird. Die Wohnungsstationen sind auch für die Warmwasserbereitung zuständig, wodurch diese ebenfalls sehr effizient erfolgt. So muss das Wasser nicht über lange Leitungen aus dem Keller oder gar über eine separate Ringleitung immer im Kreis befördert werden, ehe es benötigt wird. Warmes Wasser wird in den Wohnungsstationen nur dann bereitet, wenn es gebraucht wird. Damit ist auch ein Legionellenproblem nahezu ausgeschlossen.
Kontrollierte Belüftung
Um den KfW-70-Standard zu erreichen, ist in der Regel eine kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung nötig. Bei dem Langener Sanierungsprojekt gab es – wie häufig bei Wohnungsbausanierungen – keinen Platz für zusätzliche Lüftungsrohre. Also wurden die dezentralen Lüftungsgeräte LWE 40, ebenfalls von Stiebel Eltron, in die Außenwände eingebaut: Im Betrieb wird die verbrauchte Luft 50 Sekunden lang nach draußen abgeführt, dabei erwärmt die Abluft einen Aluminium-Wärmeüberträger im Innern des Gerätes. Nach 50 Sekunden wird die Richtung gewechselt. Jetzt wird frische Luft von draußen nach drinnen befördert, wobei die Zuluft die Wärmeenergie aufnimmt. Bis zu 90 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärmeenergie können so zurückgewonnen werden. Insgesamt wurden in den 24 Wohnungen 48 Lüftungsgeräte eingebaut, darüber hinaus 24 Abluftgeräte in den Bädern sowie pro Wohnung eine Wohnungsstation.
Wichtiges Monitoring
Um auch im Betrieb die Wirksamkeit zu kontrollieren und gegebenenfalls nachjustieren zu können, hat die Baugenossenschaft ein Monitoring eingerichtet, das die Verbrauchsdaten erfasst. Darüber hinaus werden immer wieder Umfragen unter den Mietern durchgeführt, die bisher eine hohe Akzeptanz der Baumaßnahmen gezeigt haben. Für die in die Jahre gekommene Wohngebäude konnte so die bestmögliche Lösung aus Dämmung, Wärmeerzeugung und Wohnungslüftung gefunden werden.
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