Vakuumisolierglas mit allgemeiner Bauartgenehmigung
Als linienförmig gelagerte Verglasung
Vakuumisolierglas (VIG) besteht wie konventionelles Isolierglas aus mindestens zwei Glasscheiben, die durch einen hermetisch abgeschlossenen Scheibenzwischenraum getrennt sind. Hier jedoch sind die Zwischenräume technisch vakuumiert ausgeführt und die Tiefe des Scheibenzwischenraumes beträgt lediglich den Bruchteil eines Millimeters. Damit sich die einzelnen Scheiben infolge des Vakuums nicht berühren, liegt zwischen ihnen ein regelmäßiges Raster aus kleinen, kaum sichtbaren Stützpunkten.
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Das Unternehmen AGC Glass bietet mit Fineo eine äußerst schlanke Vakuumisoliergverglasung an, die mit geringem Materialeinsatz nicht nur einen Wärmedurchgangskoeffizienten von ca. 0,6 W/(m²K) erreicht, sondern nun auch eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) erhalten hat. Bislang war die nationale Anwendung im Rahmen von DIN 18008 Glas im Bauwesen – Bemessungs- und Konstruktionsregeln nur durch aufwendige Zustimmungen im Einzelfall möglich.
Die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) erteilte Bauartgenehmigung mit der Nummer Z-70.4-304 (siehe Surftipps) erlaubt den Einsatz von Fineo für linienförmig gelagerte Vertikalverglasungen bei Bauvorhaben in Deutschland ohne Zustimmung im Einzelfall. In der aBG werden Aspekte der Planung, Bemessung, und Ausführung sowie Betrieb und Wartung geregelt. Die Bauartgenehmigung ergänzt die Europäische Technische Bewertung (ETA 20/0048), die das Bauprodukt auf europäischer Ebene regelt.
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Im Rahmen der in der Genehmigung definierten Anwendungsgrenzen
können die Vakuumisolierverglasungen wie konventionelle
Isolierverglasungen ohne bürokratische Hürden eingesetzt werden.
Die Anwendung gilt für alle unterschiedlichen Nennglasdicken des
Vakuumisolierglases (Fineo 6 bis Fineo 12) mit minimalen
Abmessungen von 200 mm x 200 mm und maximalen Abmessungen von 1.400
mm x 2.500 mm bzw. 1.600 mm x 2.300 mm, als linienförmig gelagerte
Vertikalverglasung nach DIN 18008-2. Die Gläser
dürfen maximal 10° gegen die Vertikale geneigt werden.
Die Bemessung der Vakuumisolierverglasungen weicht von konventionellen Isolierverglasungen ab. Entsprechende Vorgaben zur Planung sind in der aBG definiert.
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