Schaltbares Glas auf Knopfdruck
Schaltbare Verglasung mittels Flüssigkristalltechnologie
Schaltbare Gläser liegen im Trend und hiermit verbundene Technologien sind vielfältig. Die Firma Eyrise respektive Merck bietet ab sofort mit dem Eyrise i350 ein schaltbares Glas für Systemtrennwände in Innenräumen an, das auf Grundlage der Flüssigkristalltechnologie funktioniert. Hierbei lassen sich die hochtransparenten Gläser auf Knopfdruck in Sekundenschnelle von klar durchsichtig auf transluzent umschalten, ohne dabei den Tageslichtdurchgang zu unterbinden. Im Vergleich zu ähnlichen Systemen erzielt das Glas auch bei geringem Abstand eine sehr niedrige Streuung und damit hohe Transparenz im Nicht-Privacy-Modus. Bei Bedarf kann das transluzent geschaltete Glas auch als Projektionsfläche für den Austausch von Informationen oder Präsentationen verwendet werden.
Gallerie
Herzstück des Systems ist eine Flüssigkristallmischung, welche zwischen zwei Glasscheiben (Verbundglas) eingebettet ist, die jeweils mit einer transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen sind. Über ein elektronisches Steuergerät lässt sich eine geringe elektrische Spannung ein- und ausschalten. Liegt keine Spannung an, befinden sich die Flüssigkristalle in ungeordnetem Zustand, sodass sie das Licht nach allen Seiten reflektieren. Dadurch wird das Glas tranluzent, d.h. blickdicht, ohne den Einfall natürlichen Tageslichts zu behindern. Im geschalteten Zustand richten sich die Flüssigkristalle waagerecht aus, und die Glasscheibe wechselt zu transparent.
Die Verglasung erfordert keine zusätzlichen mechanischen Teile. Dadurch wird das Ausfallrisiko verringert und der Aufwand in der Wartung minimiert. Die Glasreinigung erfolgt wie bei konventionellen Verglasungen. Die Verglasung ist bis zu den maximalen Glasformaten von 1.508 x 2.904 mm verfügbar. Der Schaltvorgang dauert lediglich eine Sekunde. Das System wird in zwei Ausführungen angeboten: Bei vierseitiger Lagerung beträgt die Gesamtstärke 17 mm (38 kg/m²); für Rahmensysteme mit 2-seitiger Lagerung beträgt die Gesamtstärke 19 mm (43 kg/m²). Die Glasscheiben des Verbundglases sind 3 mm oder 4 mm dick, wobei die Flüssigkristalle zwischen zwei Lagen PVB eingebettet sind. Im transluzenten Zustand beträgt die Lichtdurchlässigkeit 75 %; im transparenten Zustand liegt die Lichtdurchlässigkeit immer noch bei 83 %. Für das Glas liegt eine CE-Zertifizierung als Verbund- und Verbundsicherheitsglas vor (Klasse 1B1 nach EN 12600).
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