Einzelhandel im Untergrund
Uniqlo-Eingangspavillon in Mailand
Dass es sich bei dem kleinen Pavillon auf dem Piazza Gae Aulenti
im Mailänder Stadtteil Portanueva nicht um einen U-Bahn-Zugang
handelt, sondern um den Eingang einer Uniqlo-Filiale, dürfte
überraschen. Die gewählte Erschließung und Organisation ist für
eine Kaufhaus-Typologie eher ungewöhnlich: Der Pavillon fungiert
als Empfang und führt Kund*innen mit Aufzug und (Roll)-treppe in
den Untergrund des städtischen Platzes, wo sich der eingeschossige
Verkaufsraum des japanischen Bekleidungsgeschäfts erstreckt. Der
Entwurf stammt vom ortsansässigen Architekturbüro Piuarch und wurde
im Mai 2024 fertiggestellt.
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Städtebauliche Integration
Mit ihrer geschwungenen Form und den sanft gerundeten Linien fügt sich die 10 x 9 Meter große, gläserne Konstruktion in den städtebaulichen Kontext ein und korrespondiert formensprachlich mit der neuentwickelten Nachbarbebauung aus Wolkenkratzern und zeitgenössischen Solitärbauten. Außerdem dient er auf der freien Platzfläche der Orientierung und soll zudem den Verkehrsfluss verbessern.
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Der Pavillon ist im Grundriss pillenförmig und zieht mit seiner rundum gläsernen, grünlich schimmernden Profilglasfassade die Blicke auf sich. Er ist – analog zur Höhe der angrenzenden Ladenfassaden – rund viereinhalb Meter hoch. Die transluzente Profilglasfassade wird an vier Stellen unterbrochen: an einer Seite für die gläsern-transparente Eingangstür und an den drei weiteren Seiten für großformatige Schaufenster. Letztere sind als Festverglasungen aus extra klarem Glas ausgeführt.
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Fassadenaufbau
Die Fassade ist doppelschalig ausgeführt: Um die innere Hülle
aus matt-weißen Wänden liegt eine Schicht u-förmiger
Profilbaugläser. Letztere sind in Systemprofilen entlang des Kopf-
und Fußpunktes gelagert. Der Abstand zwischen der inneren und der
äußeren Glasschale variiert, was zu unterschiedlichen
Transparenzgraden führt. Zudem besteht durch den Zwischenraum die
Möglichkeit, die Fassade in den Abendstunden mit farbiger
Beleuchtung zu inszenieren. Fenster- und Türprofile bestehen aus
weißem Aluminium – als Referenz zum benachbarten Porta
Nuova-Gebäude.
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