Gedruckte Knoten für Freiformfassaden
Aus der Forschung: für komplexe Geometrie und polygonale Formen
Außergewöhnliche architektonische Fassadenkonzepte mit komplexen Geometrien und polygonalen Formen liegen mehr denn je im Trend. Vor diesem Hintergrund haben sich sechs Partner zusammengeschlossen und gemeinsam einen frei formbaren Fassadenknoten entwickelt. Dabei decken die Beteiligten TU Darmstadt, Imagine Computation, Wicona, Next Studio, Rossmanith und Kegelmann Technik von der Forschung bis zur Montage auf der Baustelle alle wichtigen Bereiche ab.
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Während für orthogonale Fassadenraster mit rechten Winkeln Pfosten- und Riegelkonstruktionen bewährt sind, müssen bei Freiformfassaden extrudierte Aluminiumprofile bislang mit sehr hohem Aufwand und häufig mit handwerklichem Geschick auf Gehrung gefügt werden. Mittels 3D-Druck lässt sich dieser Prozess optimieren.
Der entwickelte monolithische Fassadenknoten dient dabei als Verbindung gerader Verbindungselemente und ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Flexibilität der Konstruktion von Element- als auch Pfosten-/Riegel-Fassaden. Von klassisch rechtwinkligen über polygonale Geometrien bis hin zur kompletten Freiform sei alles umsetzbar – dabei bleiben Präzision, Scharfkantigkeit auch ohne Schweißnähte erhalten. Nicht zuletzt wird die Prozesssicherheit und eine sehr gute handwerkliche Realisierbarkeit im Montageprozess gewährleistet, da klassische Strangpressprofile verwendet werden können und die komplette Komplexität in den Knoten überführt wird.
Das Tragverhalten der gedruckten Knoten wird wesentlich durch die Materialwahl beeinflusst; durch die Verwendung schweißbarer Metalle können im 3D-Druck sogar bessere Festigkeiten als bei klassischen Gussteilen erreicht werden. Derzeit gibt es für 3D gedruckte Komponenten keine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung bzw. Bauartgenehmigung, sodass derartige Anwendungen noch für den Einzelfall genehmigt werden müssen. Eine zeitnahe allgemeine Regelung wird aber durch die Forschungspartner als wahrscheinlich angesehen.
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