The Seeing City in Paris
Spiegelnde Glasoberflächen verändern den Blick auf die Stadt
Großstädte werden häufig als schnelllebig und hektisch erlebt. Mit der gläsernen Installation The Seeing City entwickelten Studio Other Spaces in den beiden obersten Stockwerken der Préfecture de Paris am Boulevard Morland ein optisches Instrument, welches das zeitliche Geschehen um uns herum anders erleben lässt. Zu dem Werk gehören zwei gläserne Installationen: Während im 15. Stockwerk eine Spiegeldecke montiert wurde, ist die Decke im 16. Stockwerk in Richtung Himmel kaleidoskopisch ausgebildet. Beide Etagen verwandeln sich so in einen immersiven optischen Apparat, welcher das Pariser Stadtleben bis in die Innenräume transportiert.
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Gläserne Installation verwischt Übergänge
Durch die Spiegeldecke in der 15. Etage scheinen die Seine und die Straßen von Paris als umgekehrte Stadt über den Besucher*innen zu schweben. Die visuellen Qualitäten des Werkes sind vom Umgebungslicht und den Witterungsbedingungen abhängig. Die spiegelnde Decke ermöglicht auch Personen auf der Straße oder aus umliegenden Gebäuden einen Blick auf die 15. Etage, die ansonsten nicht einsehbar wäre. Auf diese Weise verwischen die Grenzen zwischen innen und außen, das Werk schafft einen Übergang vom Gebäudeinneren in die dynamische Stadt.
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Spiegelglasscheiben bilden einen Kaleidoskopkasten
Auf zwei gegenüberliegenden Seiten der 16. Etage säumen Reihen von gläsernen Kaleidoskopkästen die Glasfassaden. Die Seite zum Quai Saint-Bernard ist der Seine zugewandt, die Seite zum Boulevard Morland eröffnet den Blick über die Stadt. Jeder Kaleidoskopkasten besteht aus insgesamt vier im rechten Winkel zueinander angeordneten Spiegelglasscheiben. Die Spiegelschicht ist mit einem gleichmäßigen Übergang auf die Glasscheiben aufgetragen. Die Kaleidoskopkästen schließen nach oben mit klaren Glaskuppeln ab, sodass sich in ihnen der Himmel spiegelt.
Innen und außen: fragmentiert und wiederholt
Der gesamte Überblendungseffekt des Kunstwerks geht nahtlos in den Panoramablick auf die Stadt und den kaleidoskopischen Himmel über. Innen und außen werden durch die künstlerische Installation fragmentiert wiedergegeben und scheinbar durch unendliche Permutationen wiederholt. Dieser Effekt setzt sich auf der Außenfläche des Glases fort und ist von den umliegenden Straßen aus sichtbar. Von außerhalb betrachtet, verschwindet das Werk bei ruhigem Wetter im Himmel und hebt sich gleichermaßen in starkem Kontrast infolge der Reflexion von Sonnenaufgang und -abgang ab.
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