Augustinerhof in der Nürnberger Altstadt
Markante Sonnenschutzverglasungen
Inmitten der Nürnberger Innenstadt lag in den letzten
Jahrzehnten eine echte Seltenheit verborgen: rund 5.000
Quadratmeter ungenutzte Brachfläche. Im Mittelalter war hier noch
ein Augustinerkloster zu finden, bis es 1973 von der Druckerei des
Willmy-Verlags ersetzt wurde. Danach lag das Gelände lange brach
und wurde in den vergangenen Jahren lediglich als Parkplatz
genutzt. Nachdem die Alpha Gruppe das Areal 2007 kaufte, wurde ein
Jahr später ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem
der Entwurf des Berliner Architekturbüros Staab Architekten
siegreich hervorging.
Gallerie
Seit Mitte 2021 schließt der multifunktionale Gebäudekomplex die
städtebauliche Lücke. Der Entwurf sollte sich in das Ensemble aus
denkmalgeschützten Nachbarbauten harmonisch einfügen und
gleichzeitig einen zeitgenössischen Akzent setzen. Daher zeigt sich
der Komplex mit einer Fassadenverkleidung aus hellem Betonwerkstein
und dunklen Mansarddächern. Versetzt angeordnete Dachgauben sorgen
dafür, dass sich die Dachflächen optisch mit den Fassaden
verzahnen, während damit gleichzeitig die unterschiedlichen Höhen
der angrenzenden Nachbarbauten aufgegriffen werden. Das Gebäude
verläuft so, dass in seiner Mitte ein trichterförmiger Straßenraum
entsteht, der sich vom Hauptmarkt zum Ufer der Pegnitz hin öffnet
und damit das Wegenetz Nürnbergs erweitert.
Offenes Erdgeschoss, offenes Ausstellungskonzept
Neben dem Hotel Karl-August sowie verschiedene Büroflächen hat
auch eine Dependance des Deutschen Museums die neuen Räume bezogen.
Die Museumsbetreibenden entwickelten für diesen Standort ein
besonderes Ausstellungskonzept, das von Vitrinen und White-Cubes
absieht und stattdessen haptisch erlebbare Exponate und Experimente
bereitstellt. Dieses offene Präsentationskonzept spiegelt sich auch
in den großflächigen, außenbündigen Fenstern wider, die
vorbeilaufenden Passanten freie Einblicke in den Museumsraum
ermöglichen. Vom offenen Charakter des Erdgeschosses profitieren
auch die weiteren öffentlichen Nutzungen entlang des Straßenraums:
Verschiedene Läden und Concept Stores sowie
Gastronomieeinrichtungen beleben die neue Flaniermeile
Nürnbergs.
Sonnenschutzgläser mit Dämmwirkung
Bei den eingesetzten Isolierverglasungen handelt es sich um
Sonnenschutzgläser sunbelt D60 des Herstellers Arcon. Da beim Bau
nur wenige, aber dafür sehr große Fenster zum Einsatz kamen, war es
wichtig, dass diese möglichst viel Tageslicht in die Innenräume
bringen. Mit den gewählten Gläsern konnte eine hohe Farbneutralität
bei gleichzeitig hoher Lichttransmission von 58% erreicht werden.
Die Multifunktionsbeschichtung der Gläser lässt einen hohen Anteil
des sichtbaren Lichts passieren, während die Infrarot-Strahlung der
Sonne weitgehend reflektiert wird. Das verhindert eine Überhitzung
der Innenräume in den Sommermonaten und die Einsatzzeiten der
Klimaanlage wird reduziert. Die Beschichtung hat zudem eine dämmende Wirkung, was
in den Wintermonaten von Vorteil ist. Damit sorgen die gewählten
Verglasungen ganzjährig für reduzierte Energiekosten und tragen
dazu bei, dass die Anforderungen der KfW an die Energieeffizienz
erfüllt werden konnten.
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