Schaltbare Verglasung in saniertem Altbau
Energieeffizient und lichtlenkend
Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung sind weitreichende und
intensive Sanierungen von Bestandsbauten erforderlich. Alte
Bausubstanz sollte also als Beitrag zu einer nachhaltigeren
Bauwirtschaft und zur Erhaltung der darin gebundenen Grauen Energie
so weit wie möglich genutzt werden. In Vevey renovierte kürzlich
ein Nahrungsmittelkonzert einen Teil seines Hauptverwaltungssitzes
– ein Bestandsgebäude aus dem Jahr 1977 mit großflächiger
Glasfassade.
Gallerie
Vorgabe war, die Ansicht der Gebäudehülle nicht zu verändern, um
die Gestaltung des Gesamtensembles zu erhalten. Bei einer derart
großen Glasfläche gelten im Rahmen einer energetischen Sanierung
vielfältige Anforderungen. Einerseits müssen die Innenräume im
Sommer vor Überhitzung geschützt werden, andererseits muss im
Winter dafür Sorge getragen werden, dass keine Wärme über die
Verglasung verloren geht. Zudem sind dabei die Lichtverhältnisse im
Innenraum zu regulieren.
Unter Beibehaltung der ursprünglichen Fassadenansicht waren
jedoch außenliegende Sonnenschutzvorrichtungen oder eine
Doppelfassade nicht realisierbar. Eine praktikable Lösung als
Alternative zu mechanischen Sonnenschutzsystemen war der Einsatz
schaltbarer Verglasungen. Die Projektbeteiligten Studio Brönnimann,
Gottreux Architectes (Projektträger) sowie die Buri Müller Partner
(Fassadenberater) entschieden sich für die Verwendung der
elektrochromen Verglasungen LightZone von
Sageglass/Saint-Gobain Glass. Sie verfügen über drei unabhängige
Tönungsbereiche, mit denen die Sonneneinstrahlung im Inneren des
Gebäudes gezielt kontrolliert werden kann. Insgesamt wurden 4.400
m² der Verglasung montiert.
Intelligente Verglasungen
Die Steuerung dieser elektrochromen Verglasungen erfolgt mittels
Sensoren, die an ein Gebäudemanagementsystem gekoppelt sind. Unter
Berücksichtigung der Wetterbedingungen und des Sonnenstandes werden
die Verglasungen automatisch geschaltet. Dabei können verschiedene
Aspekte, wie die Tönung des Glases, die Raumreservierung oder die
Deaktivierung der passiven Solarenergienutzung, miteinander
synchronisiert werden. Die Mitarbeitenden sind so vor
Blendeffekten und hohen Temperaturen im Innenraum geschützt. Zudem
wird damit der Bedarf an Klimaanlagen und künstlichen
Beleuchtungssystemen reduziert. Bei Bedarf, etwa für Präsentationen
am Tag, können die Verglasungen auch manuell geschaltet
werden.
Die Fassadengläser wurden mit der Beschichtung Bright Silver versehen, um
ähnlich wie bei der ursprünglichen Fassade einen Spiegeleffekt zu
erzielen, der die Nachbargebäude und die ländliche Umgebung
reflektiert. Dadurch harmoniert die Hülle farblich zu den
Massivteilen des Gebäudes sowie zur Fassade des
Nachbargebäudes.
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