Mobiles Messgerät zur U-Wertbestimmung
Für Fenster- und Fassadenverglasungen im Bestand
Im Gebäudebestand gibt es unzählige Fenster, deren Wärmeschutzqualität nicht mehr den aktuellen Ansprüchen genügt. Wer seine Fenster aus der Zeit vor 1995 austauscht, kann große Zugewinne in Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit erzielen. Ob sich eine Fenstersanierung tatsächlich lohnt, muss im Einzelfall geprüft werden. Doch das ist gar nicht so einfach: Während der Wärmeschutzfaktor neuerer Verglasungen, also der Ug-Wert, in der Regel aus den Herstellerangaben ablesbar ist, können bei älteren Wärmeschutz-Isoliergläsern oft nur Mutmaßungen über den Dämmwert getroffen werden. Helfen kann hier das mobile Messgerät namens Uglass der Firma Netzsch-Gerätebau, mit dem sich die Wärmeschutzeigenschaften von Verglasungen ermitteln lassen, auch wenn keine Verglasungsdaten vorliegen.
Gallerie
Das aus zwei Einheiten/Sensoren bestehende Gerät wird auf der Innen- und der Außenscheibe über integrierte Vakuumpumpen befestigt. Eine Sicherung erfolgt über zusätzliche Saugnäpfe. Die Datenkommunikation zum Messrechner erfolgt über kabelloses WLAN, sodass auch Festverglasungen ohne Einschränkungen untersucht werden können. Bei Messbeginn heizt einer der Sensoren die Verglasung einseitig auf, während der gegenüberliegende Sensor Temperaturerhöhung bzw. Temperaturdifferenz zeitverzögert detektiert. Der zeitliche Verlauf der Temperaturunterschiede wird analysiert und daraus der Ug-Wert der Verglasung bestimmt.
Mit dem Messgerät lassen sich Ug-Werte zwischen 0,5 W/(m²K) und 4,0 W/(m²K) bestimmen. Dabei werden alle handelsüblichen Zweifach- und Dreifach-Isoliergläser abgedeckt. Die Verglasungen können sowohl senkrecht (z.B. Festverglasung und Fenster) als auch geneigt (z.B. Dachverglasung) vermessen werden. Vor der Messung werden durch ein weiteres (optional erhältliches) Messgerät der tatsächliche Scheibenaufbau und die Positionen der Beschichtungen gemessen. Anhand dieser Eingangsparameter werden unterschiedliche U-Werte als Ergebnis berechnet: der tatsächlich gemessene U-Wert, der korrigierte U-Wert für den vorab bestimmten Glasaufbau mit dem Berechnungsverfahren nach DIN EN 673 Glas im Bauwesen - Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) sowie der U-Wert nach Berechnung gemäß DIN EN 673 für übliche Nenndicken (äquivalent zu den Angaben der Isolierglashersteller).
Nach Angabe des Herstellers liegt die Messgenauigkeit des Geräts
im Bereich von ± 10% bei Ug-Werten oberhalb 1,0 W/(m²K) bzw. bei
±0,1 W/(m²K) für Ug-Werte unterhalb 1,0 W/(m²K). Das Messgerät
verfügt über leistungsstarke Batterien, sodass auch ohne
Stromversorgung gemessen werden kann.
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