Formaldehyd
Formaldehyd ist ein wichtiges Basisprodukt der chemischen
Industrie. Das stechend riechende farblose Gas reizt beim Menschen
Schleimhäute und Atemwege. Als wässrige Lösung ist es unter dem
Namen Formalin im Handel.
Formaldehyd ist Ausgangsstoff vieler Kunstharze
und Leime, die für Holzwerkstoffplatten verwendet werden. Über
solche Produkte gelangt Formaldehyd durch kontinuierliche
Freisetzung in die Innenraumluft. Zur Vermeidung unzumutbarer
Belastungen wurde vom Bundesgesundheitsamt ein
Innenraumluft-Richtwert für Formaldehyd von 0,1 ppm empfohlen. Die
Internationale Krebsforschungsbehörde IARC hat Formaldehyd als
krebserregend für den Menschen eingestuft.
Für Holzwerkstoffplatten wurden deshalb
Formaldehyd-Emissionsklassen festgesetzt: F 0 enthält kein
Formaldehyd, stattdessen aber gebundene Isocyanate.
Die Klasse E 1 bezeichnet geringe Emissionen, d. h. unter
festgelegten Bedingungen sollen nicht mehr als 0,1 ppm Formaldehyd
in der Raumluft entstehen. In der Praxis können jedoch höhere Werte
erreicht werden, da Lüftungsbedingungen, Luftfeuchtigkeit und
Temperatur von den Versuchsbedingungen abweichen.