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Fracking

Fracking ist die Abkürzung für den englischen Begriff hydraulic fractioning, was im Deutschen so viel wie hydraulisches Aufbrechen bezeichnet. Bei dem Verfahren wird ein Gemisch in unterirdische Gesteinsschichten gepresst. Der dadurch erzeugte Druck bricht das Gestein auf, wodurch in den Gesteinsschichten gebundene Schiefergas- oder Ölvorkommen freigesetzt werden. Ein Bohrplatz erstreckt sich über eine Fläche von eineinhalb bis zwei Hektar, die Felder sind bis zu einem Quadratmeterkilo groß. Pro Bohrloch werden bis zu 20 Millionen Liter des Wasser-Sand-Chemikalien-Gemischs verbraucht.

Wie funktioniert Fracking?
Zunächst bohrt man bis zu fünf Kilometer tief in die Erde und anschließend in horizontale Richtung in die Gesteinsschicht hinein, wo das Gas einlagert. Das einzementierte Steigrohr, welches sich im Bohrkanal befindet, ist im unteren Bereich mit 30 bis 40 Zentimeter großen Löchern versehen. Unter hohem Druck (bis zu 1.000 bar) wird durch das Steigrohr ein Gemisch gepresst, welches durch die Löcher ins gasreiche Gestein gelangt. Durch den Druck reißt das Gestein auf und das eingelagerte Gas tritt aus. Nun strömt es in Richtung Erdoberfläche dem Bohrloch zu und kann gefördert werden. Das eingepresste Gemisch, das sogenannte Frack Fluid, wird zurückgepumpt, wenn möglich recycelt und wiederverwertet. Sand und Chemikalien bleiben jedoch zu großen Teilen im Boden zurück.

Woraus setzt sich das Gemisch zusammen?
Das Frack Fluid besteht zu 94,5% aus Wasser, zu 5% aus Sand und zu 0,5% aus chemischen Zusätzen. Letztere variieren je nach Beschaffenheit der Lagerstätte, bis zu 750 Chemikalien sind bekannt – einige von ihnen sind giftig und krebserregend. Die Zusätze werden benötigt, um das Gemisch homogen zu halten und um Keime abzutöten. Da Fracking-Unternehmer keiner Veröffentlichungspflicht unterliegen, ist die genaue Zusammensetzung meist nicht bekannt.

Welche Folgen für die Umwelt hat Fracking?
In den USA boomt die Fracking-Branche seit 2005. So konnten sich die Staaten unabhängig von Erdgasimporten machen. Die Meinungen über mögliche Umweltbelastungen gehen weit auseinander, da die Risiken bisher kaum erforscht sind. Die Säuberung und Wiederaufbereitung des verunreinigten Wassers gilt dabei als größte Herausforderung. Erste Studien belegen, dass der mangelnde Umgang mit dem Abwasser zu einer höheren Belastung des Oberflächenwassers mit Chemikalien aus den eingepressten Flüssigkeiten und mit natürlich vorkommenden Substanzen wie Radium-226 oder Arsen führt. Grundwasserleiter in der Nähe von Förderanlagen können außerdem eine höhere Methankonzentration aufweisen. Zudem zeigten US-Studien, dass je näher Menschen an Förderanlagen leben, sie  umso stärker der Luftverschmutzung durch Benzene, Toluene, Xylene, Ozon und Dieselfeinstaub ausgesetzt sind.

Fracking in Deutschland?
Bisher ist Fracking in Deutschland kaum verbreitet. Weil aber nach neuen Technologen gesucht wird, um die Erdgas- und Erdölnachfrage zu stillen und sich unabhängig von den Gasimporten zu machen, wurde auch hier die Schiefergas-Förderung in Erwähnung gezogen. Das hat zum Teil kontroverse Diskussionen ausgelöst. Die Bundesregierung hat vor, das Fracking zur Gasförderung aus Tiefen oberhalb von 3.000 Metern zu verbieten.

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