Karbonatisierung
Bei der Hydratation
des Zements entsteht Calziumhydroxid Ca(OH)2. Dieses ist
verantwortlich für die hohe Alkalität
des Zementsteins mit einem ph-Wert ≥ 12. Dieses Calziumhydoxid
nimmt jedoch im Lauf der Zeit Kohlensäure aus der Luft auf und wird
in CaCO3 umgewandelt, was ein Absenken des pH-Werts auf etwa 9
zufolge hat.
Während die Bewehrung
im Stahlbeton
bei vollständiger Umhüllung mit Zementstein
durch die hohe Alkalität auch bei Anwesenheit von Feuchtigkeit und
Sauerstoff wirksam vor Korrosion geschützt ist, ist dies im Bereich
des karbonatisierten Betons nicht mehr der Fall. Die Folge ist,
dass bei Anwesenheit von Feuchtigkeit (z.B. bei Außenbauteilen, die
dem Schlagregen ausgesetzt sind oder bei häufig wiederkehrender
hoher Luftfeuchtigkeit) die Bewehrung oberflächlich rosten kann,
was mit einer Volumsvergrößerung und – bei Behinderung – mit einem
Absprengen der Betonüberdeckung verbunden ist. Je nach Dichtigkeit
des Zementsteins (w/z-Wert-abhängig) kann die Kohlensäure aus der
Luft einige Millimeter bis wenige Zentimeter in den Beton
eindringen (Karbonatisierungstiefe).
Fachwissen zum Thema
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