Energetische Sanierung einer Dachlandschaft in Kassel
Aufsparrendämmung aus druckfesten Steinwolleplatten für Bildungszentrum
Dachsanierungen sind immer auch ein Blick in die Vergangenheit. Wie abwechslungsreich dieser sein kann, zeigt die energetische Sanierung des Bundesbildungszentrums des Zimmerer- und Ausbaugewerbes, kurz Bubiza, in Kassel. Aufgrund zahlreicher Erweiterungen verfügt der Komplex aus den 1980er-Jahren in einem Gewerbegebiet im Süden der Stadt nicht über eine homogene, in sich geschlossenen Dachfläche, sondern ist vielmehr eine Ansammlung unterschiedlicher Dachkonstruktionen und -geometrien. Diese Dachlandschaft wurde bei laufendem Schulbetrieb energetisch saniert und erhielt eine Aufsparrendämmung aus Steinwolle mit aufkaschierter Unterdeckbahn von Rockwool und eine Eindeckung aus Faserzement-Wellplatten.
Gallerie
Gewachsene Gebäudestruktur
Der Komplex auf dem etwa
13.000 Quadratmeter großen Grundstück besteht aus mehreren,
unterschiedlich alten Gebäuden: Fünf Werkstatthallen, eine
Maschinenhalle, mehrere Schulungsgebäude und der Hauptkomplex des
Bundesbildungszentrums entstanden bereits in den 1980er-Jahren und
wurden seither durch Anbauten und kleinere Neubauten erweitert.
2003 kam die Dachdeckerhalle als jüngster Bauabschnitt hinzu.
Aus Zelt-, Spitz- und Flachdächern fügt sich die Dachlandschaft zusammen. Die verschiedenen Formen fallen insbesondere von oben betrachtet ins Auge. Große, zweifach geneigte Sheddächer werden von kleineren Flachdachbereichen abgelöst. Nicht zuletzt aufgrund seiner Größe tritt das Walmdach des Seminar- und Weiterbildungsbereiches markant hervor. Saniert wurden insgesamt 36 einzelne Dachflächen die zusammengenommen auf eine Fläche von rund 5.500 Quadratmeter kommen. Ausgenommen blieb das Dach der erst 2003 errichteten Dachdeckerhalle.
Zeitgemäße Dachdämmung
Begonnen wurden die Bauarbeiten mit der Demontage, bei der
insbesondere alte Eindeckungen aus asbesthaltigen Wellplatten
fachgerecht rückgebaut und entsorgt werden mussten. Erwartungsgemäß
befanden sich darunter, je nach Gebäudeabschnitt und -alter ganz
unterschiedliche Aufbauten. Während die ältesten Gebäude über
keinerlei Dämmung verfügten, waren später errichtete Dächer
teilweise immerhin mit einer dünnen Zwischensparrendämmung
ausgestattet. Sie wurde komplett entfernt und durch eine zeitgemäße
Dämmung erneuert.
Auf den neuen Schalungen wurde in einem ersten Arbeitsschritt
zunächst die Dampfbremse verlegt. Zum Einsatz kommt
Rocktect Vapotop von Rockwool. Vom selben Hersteller sind
die neuen druckbelastbaren und nicht brennbaren Steinwolleplatten
Masterrock 36 kaschiert. Sie haben eine Stärke von
160 mm und werden mit einer aufkaschierten Unterdeckbahn geliefert.
So sollte während der Bauarbeiten auch bei Schlechtwetterperioden
bei noch nicht eingedeckten Dächern der Witterungsschutz
gewährleistet bleiben. Außerdem ermöglichte die Dämmung von außen
den durchgehenden Schulbetrieb.
Auf die regensichere Dämmlage wurde die Konterlattung montiert. Um das Gewicht der Eindeckung aus neuen Faserzement-Wellplatten sicher aufnehmen zu können, wurde eine etwas stärkere Traglattung mit Abmessungen von 60 x 60 mm gewählt. Befestigt ist der gesamte Dachaufbau mit 300 mm langen Schubschrauben, die in einem Winkel von 90º Grad eingeschraubt wurden, sowie 320 mm langen Sogschrauben im 60º Grad-Winkel. Durch die besonderen Dachgeometrien erforderten die Zuschnittarbeiten in diversen Anschlussarbeiten ein genaues Augenmaß.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhren die Arbeiten durch Lehrende
und Auszubildende, denn immerhin ist die energetische Dachsanierung
Teil des Lehrplans. In zahlreichen Begehungen und Unterhaltungen
mit den Handwerkern und Planern wurde die Baustelle als
willkommenes Anschauungsmaterial angenommen.
Fachwissen zum Thema
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