Historische Gründerzeitfassade in Berlin
Sanier- und Dämmputzsystem aus Naturkalk
Für die energetische Sanierung eines seit längerem leerstehenden viergeschossigen Hauses in Berlin-Mitte stellte der Umgang mit der denkmalgerechten Gestaltung der Fassaden unter Berücksichtigung der Auflagen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine große Herausforderung für das Planungsteam von Bruno Fioretti Marquez Architekten dar. Das historische Gebäude in typischer Blockrandbebauung ist in eine reizvolle gründerzeitgeprägte Umgebung eingefügt. In die ehemaligen Ladengeschäfte im Erdgeschoss sind inzwischen zwei Galerien eingezogen, die Wohnfläche in den Obergeschossen wurde zu Lofts umgebaut. Die im Entwurf vorgesehene plastische Gliederung der Fassade war mit einem herkömmlichen Wärmedämmverbundsystem oder Sanierputz nicht durchführbar. Letztendlich fiel die Wahl auf ein Sanier- und Dämmputzsystem aus reinem Naturkalk des Herstellers Haga Naturbaustoffe.
Gallerie
Das marode historische Gebäude wurde entkernt und modernisiert. Für die Fassadengestaltung musste eine Lösung gefunden werden, die den Anforderungen der Energieeinsparverordnung als auch des Denkmalschutzes gerecht werden würde. Es gab Auflagen, die Laibungen so wenig wie möglich zu vertiefen und gestalterisch Bezug zum abhanden gekommenen Fassadendekor mit vertikaler Gliederung und Faschen zunehmen. Da bei solchen Fassaden oft große Spannungen auftreten können, schieden herkömmliche Sanierputze mit einem hohen Zementanteil aus. Zum Einsatz kommt das rein mineralische Sanierputzsystem auf Naturkalkbasis Haga Biotherm, bestehend aus fünf Komponenten: Grundputz als Spritzbewurf, bis 5 cm Isolierputz in einem Arbeitsgang, Einbettmörtel mit Armierungsgewebe, 2 cm Modellierputz in zwei Lagen (mit Prägungen) und eine Schlussbeschichtung. Mit diesem Putzaufbau konnte der erforderliche U-Wert erreicht werden. Durch einen speziellen Kalk-Modellierputz konnte die Fassade mit Prägungen von bis zu 2 cm Tiefe gestaltet werden.
Der biologisch konzipierte Isolier-, Entfeuchtungs -und
Restaurierungsgrundputz auf mineralischer Basis enthält als
Bindemittel Weißkalkhydrat und Weißzement. Er ist nicht brennbar,
dampfdiffusionsoffen und eignet sich für alle Anwendungen an
Fassaden und Innenwänden, vor allem auch bei historischen
Fachwerkbauten. Dank der faserfreien Leichtzuschlagstoffe und
natürlichen Verzögerer ist er sehr porös und leicht zu verarbeiten.
Der Putz kann von Hand oder maschinell aufgetragen werden. Die
Mindestdicke beträgt 20 mm, ein mehrschichtiger Auftrag ist
ebenfalls möglich. Der Sanierputz erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/mK. Das komplette
System baut auf diffusionsoffenen und atmungsfähigen Produkten auf,
die Oberflächenbehandlung erfolgt mit zum System gehörenden
Deckputzen, die in vielen Farben und Strukturen erhältlich
sind.
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