Gut gedämmt in 237 Metern Höhe
Flachdachdämmung auf einem Testturm für Aufzüge in Rottweil
Immer höher und immer spektakulärer sind die Wolkenkratzer, die weltweit geplant und errichtet werden. Um auch die oberen Geschosse schnell und sicher erschließen zu können, sind neue Aufzugslösungen erforderlich, deren Entwicklung die Firma Thyssen-Krupp an einem einzigartigen Testturm im baden-württembergischen Rottweil erprobt. Mittlerweile hat das Bauwerk seine „Zielhöhe“ von 246 Metern erreicht. In insgesamt 12 Schächten wird an Aufzügen gearbeitet, die sich mit bis zu 64,8 Kilometer in der Stunde bzw. 18 Meter pro Sekunde auf- und abwärts bewegen können sollen. Für die breite Öffentlichkeit dürfte aber weniger die Aufzugstechnik von Interesse sein, sondern viel mehr die Aussicht von der Besucherplattform auf 232 Meter Höhe, deren Eröffnung für Anfang Oktober 2017 geplant ist. Dann ist sicherlich auch die Gebäudehülle aus Glasfasergewebe fertig, die von den Architekten Werner Sobek und Helmut Jahn entwickelt wurde.
Gallerie
Vier Meter über der Aussichtsplattform sorgt eine 360 mm dicke Steinwolledämmung auf dem Dach des Testturms dafür, dass die in einem Luftspeicher aufgefangene und über Wärmetauscher in die zu beheizenden Räume zurückgeführte Wärme aus Motoren und Computern dort bleibt, wo sie benötigt wird. Für Steinwolle entschieden sich die Planer, weil sie nicht brennt. Denn da keine Feuerwehr solche Höhen erreicht, hatte der Brandschutz oberste Priorität bei der Auswahl der Baustoffe. Zum Einsatz kamen verschiedene Dämmstoffe des Herstellers Rockwool. Ihre Verlegung war eine echte Herausforderung für die Mitarbeiter der ausführenden Firma K.-H. Lange aus Oberndorf. Nur rund 160 Quadratmeter umfasst die Fläche, auf der sie in knapp zweieinhalb Tagen ein Gefälledach realisierten. Zuvor mussten sämtliche Materialien wie Dämmstoffe, Dampfbremse, Abdichtung und Befestiger auf der kleinen Dachfläche Platz finden, ohne den Arbeiten im Weg zu stehen. Der runde Grundriss des Turms erschwerte die Ausführung zusätzlich, da jede Dämmstoffplatte in den Randbereichen von Hand zugeschnitten und exakt den Rundungen des Turms angepasst werden musste.
Die Basis für den Dachaufbau bildet eine gelochte
Trapezprofiltragschale. In deren Sicken wurden zunächst
Akustikfüller aus Steinwolle eingebracht und anschließend die
Dampfbremse verlegt. Darauf erfolgte die Montage der Gefälledämmung
nach einem Verlegeplan von Rockwool. Auf der gesamten Fläche wurde
zunächst eine 120 mm dicke Grunddämmung aus Durock 037
Platten verlegt. Am höchsten Punkt des Gefälles wurde sie um eine
Stufendämmung aus dem gleichen Material von gleicher Dicke ergänzt.
Das zweiprozentige Gefälle wurde dann mit den druckbelastbaren
Georock 037 Platten geschaffen; die Regenwasserableitung hin
zu den beiden Abflüssen erfolgt über eine mit Keprock
Kehlgefälleplatten erstellte Punktentwässerung. Die Dämmdicke des
Daches liegt damit zwischen maximal 360 mm und 160 mm im Bereich
der beiden Abflüsse. Den oberen Abschluss bilden
Kunststoffdachbahnen von Bauder. Aufgrund der hohen Windsoglasten
verwendete man sehr schmale Dachbahnen, die alle 27,5 cm mit einem
Flachdachbefestiger fixiert wurden.
Fachwissen zum Thema
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