Sanierung der Plattenbausiedlung An der Kotsche in Leipzig
Erhalt, Modernisierung, Recycling
Nichts im Bausektor ist nachhaltiger als der Erhalt und die energetische Sanierung von Bestandsbauten. Das gilt insbesondere für massive Bauwerke aus Beton, für dessen energieintensive Herstellung viel knapper Rohstoff verbraucht wird: graue Energie, die durch Abriss und Neubau verloren ginge. Um den Werterhalt zu sichern und moderne, komfortable Wohnungen zu schaffen, hat die Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt in Leipzig die 1984 in Plattenbauweise errichtete Wohnanlage An der Kotsche saniert. Innerhalb einer Bauzeit von zwei Jahren wurde der Komplex komplett entkernt und ästhetisch sowie technisch aufgewertet. Wichtig für einen sicheren und nachhaltigen Betrieb war dabei die umfassende Modernisierung des Wärme- und Brandschutzes. Die große Menge des zu deponierenden Baustellenabfalls konnte unter anderem durch eine Zusammenarbeit mit dem Dämmstoffhersteller Rockwool verringert werden.
Gallerie
Ursprünglich waren 246 Wohnungen auf fünf Baukörper aufgeteilt,
die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Die
Wohnungsbauserie WBS 70 war das am weitesten verbreitete
Plattenbausystem der DDR. Entwickelt wurde es Anfang der
1970er-Jahre unter anderem von der Deutschen Bauakademie und der
Technischen Universität Dresden. Nach ihrer Kernsanierung stehen
etwas mehr als 200 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen zur Verfügung.
Durch die Zusammenlegung einzelner Wohnungen konnten die Grundrisse
optimiert und Bäder mit Tageslicht geschaffen werden. Die meisten
Wohnungsgrundrisse sind nun barrierearm, einige auch barrierefrei.
Nachträglich angebaute Balkone oder Balkonvergrößerungen schaffen
mehr Komfort für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Zur energetischen Optimierung erhielt die Fassade ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) mit nichtbrennbarer Steinwolle, die den Anforderungen an einen zeitgemäßen Wärme- und Schallschutz gerecht wird. Die Wahl fiel auf ein WDVS mit Steinwolle-Kern des Herstellers Rockwool, nicht zuletzt auch deswegen, weil dieser das Recyclingsystem Rockcycle anbietet. Dabei wird der auf der Baustelle anfallende Dämmstoffverschnitt in BigBags gesammelt, dem Werk zurückgeführt und in der Produktion für neue Dämmung wiederverwendet. Der Rücktransport ins Werk erfolgt mit den gleichen Lkw, die neues Material auf die Baustelle liefern. Bei dem Sanierungsprojekt wurden rund 12.000 m² Steinwolleplatten auf die Baustelle geliefert, zwischen fünf und zehn Prozent davon bleiben als Verschnitt übrig und können recycelt werden.
In der Wohnanlage An der Kotsche in Leipzig kommt mit dem WDVS Sto Term Mineral als Dämmplatte Coverrock II von Rockwool zum Einsatz, eine nichtbrennbare Putzträgerplatte aus Steinwolle in der Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK. Gedämmt wurde in einer Stärke von 10 cm. Dank der verdichteten Oberlage wird eine sehr gute Putzhaftung erreicht und die Verdübelung ist leicht umsetzbar. Steinwolle ist ein mineralischer Dämmstoff mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften. Er ist langlebig, robust und umweltverträglich. Als Farbkonzept wurden die Fassaden mit großen weißen oder zartgrauen Flächen und kräftig sonnengelben Akzenten im Sockelbereich und den Fensterlaibungen gestaltet.
Fachwissen zum Thema
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