Dämmverfahren für gebrauchte Schiffscontainer
Thermisch ertüchtigte Stahlhülle für modulares Wohnen
Sie dienen dem Warentransport, schippern über die Weltmeere, rumpeln über Land, trotzen Wind und Salzwasser und werden in Häfen oder Güterbahnhöfen umgeschlagen: stählerne Seefrachtcontainer. Im Durchschnitt sind die genormten Großraumbehälter 13 Jahre in Gebrauch, ehe sie ausgemustert und verschrottet werden. Doch anstatt in der Metallpresse zu landen, können die Stahlboxen auch zu Bau- und Raummodulen umgebaut werden. Mit den dafür notwendigen Modifikationen beschäftigen sich die Gründer der Firma Containerwerk. Nach einer intensiven Entwicklungsphase wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Arbeit und Organisation sowie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen eine Technologie entwickelt, um die Metallhülle für eine wohnliche Weiternutzung wärmebrückenfrei zu dämmen.
Gallerie
Das maschinelle Verfahren ermöglicht eine monolithische – damit
wärmebrückenfreie – und zugleich platzsparende Dämmung. Dabei
werden die Innenseiten der Containerwände und die Decke mit einem
Hochleistungsdämmstoff aus PIR-Schaum verkleidet und mit einer
Aluminium-Dampfsperre versehen. Abschließend folgt eine mineralisch
gebundene Deckschicht. Der Boden ist durch eine Trittschallmatte
entkoppelt und erhält einen thermisch bewehrten Aufbau. Zusätzlich
wird eine kontrollierte Be- und Entlüftung eingebaut. Mit diesen
Ausbauten sowie mit isolierender Fensterverglasung erreicht das
Modul einen besseren Energieverbrauchswert als die aktuell gültige
EnEV für
Neubauten fordert.
Die ertüchtigten Container eignen sich für temporäres Wohnen und
Arbeiten, beispielsweise als Hotel, Studentenwohnheim oder
Coworking-Space. Basierend auf 40-Fuß-Standardcontainern, beträgt
die maximale Innenraumfläche für eine Einheit 12,00 x 2,20 m bei
einer Raumhöhe von 2,45 m. Durch in der Horizontalen oder
Vertikalen miteinander verbundene Module entstehen unterschiedliche
Zwei- und Mehrraumlösungen, wahlweise mit oder ohne Laubengang. Sie
lassen sich stapeln oder auch in bestehende Gebäudestrukturen
integrieren. Versorgungsleitungen aller Art werden wie im
konventionellen Wohnungsbau über Steigstränge und Steigschächte
miteinander verbunden. Die Leitungen verlaufen in der Dämmebene im
Boden parallel zur Fußbodenheizung. Durch den Aufbau aus einem Guss
gibt es keine Leitungen in den Wänden und der Decke, daher
entstehen auch keine Wärmebrücken. Das Modul kann energetisch
autark errichtet werden: Es werden Lösungen mit Photovoltaikzellen
auf dem Dach, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Abwasserfilterung oder
Regenwasserfilterung und Trinkwasserfilterung angeboten.
Die Containermodule sind über sämtliche Standardlogistiken
transportierbar und können am Ende ihres Nutzungszyklus vom
Hersteller vollständig recyclet werden. Dabei werden die
Materialien sortenrein voneinander getrennt, fachgerecht entsorgt
oder in den technischen Kreislauf zurückgeführt.
Fachwissen zum Thema
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