The Beach House in Jesolo Lido
Brise Soleil aus weiß eloxierten Aluminiumlamellen
Das Adriatische Meer vor der Haustür und die Lagune von Venedig im Rücken machen die italienische Kleinstadt Jesolo Lido zu einem begehrten Urlaubsort. Eine negative Auswirkung des hohen Besucheraufkommens sind die zahllosen banalen Hotelbauten, die sich kilometerlang an der Küste aneinanderreihen. Um die architektonische Qualität des Badeortes zu verbessern, lobte die Gemeinde 1997 einen Ideenwettbewerb aus, in dessen Folge insgesamt 28 Neubauprojekte verschiedener Architekten entstanden. Eines ist das Jesolo Lido Village, eine Wohnanlage nach Plänen des amerikanischen Büros Richard Meyer Architects.
Gallerie
An der Piazza Le Corbusier gelegen, erstreckt sich der strahlend weiße Wohnkomplex entlang einer zentralen Achse, die im Süden am Strand endet. Bereits 2007 wurde am nördlichen Ende der erste Bauabschnitt mit den Pool Houses fertiggestellt: Insgesamt acht dreigeschossige Wohnhäuser, die sich um einen lang gezogenen Pool gruppieren. Es folgten ein sechsgeschossiges Hotel und das zehngeschossige The Beach House mit insgesamt 74 Eigentumswohnungen. Zusammen mit dem Hotel bildet es den südlichen Abschluss des Gebäudeensembles.
Das in Skelettbauweise errichtete Wohnhaus ist knapp 33 Meter hoch, 20 Meter breit und rund 73 Meter lang; seine Bruttogeschossfläche beträgt 7.400 m². Es verfügt über vier Treppenhäuser, im leicht zurückversetzen Erdgeschoss befinden sich ein Empfang mit Concierge, ein Spabereich mit Sauna und türkischem Bad sowie sechs gleich große Apartments. Diese verfügen über jeweils einen kleinen Garten, der direkt an einen Pool grenzt. In den ersten acht Obergeschossen sind 63 unterschiedlich große Wohnungen angeordnet, die zum Teil als Maisonettes ausgeführt sind, und von denen jede einen großen Balkon besitzt. Den oberen Abschluss des Gebäudes bilden fünf doppelgeschossige Penthäuser, die jeweils über einen eigenen kleinen Pool auf der Dachterrasse verfügen.
Sonnenschutz
Alle Wohnungen sind mit großen, raumhohen Verglasungen
ausgestattet, die nicht nur viel Tageslicht in
die ohnehin hell und freundlich gestalteten Räume hineinlassen,
sondern auch den Blick auf Lagune und Meer öffnen. Für die
notwendige Verschattung sorgt ein feststehender Sicht- und
Sonnenschutz in Form eines Brise
Soleils aus weiß eloxierten Aluminiumlamellen. Als zweite
Fassade an den Außenkanten der Balkonplatten befestigt, umschließt
er einen Großteil des Gebäudes.
Zur Verbesserung der Stabilität sind die UV- und
witterungsbeständigen Alulamellen mit ihren Schmalseiten in
regelmäßigen Abständen in Rahmen fixiert. Um den Ausblick der
Bewohner möglichst wenig zu beeinträchtigen, sind sie vor den
Balkonen auf Augenhöhe, etwa im Bereich zwischen 1,50 und 1,90
Meter, ausgespart. Insgesamt sorgen sie für eine ausreichende
Verschattung der Innenräume und sind gleichzeitig gestaltprägendes
Bauelement des weißen Wohnhauses.
Bautafel
Architekten: Richard Meier & Partners, New York/Los Angeles
Porjektbeteiligte: Guido Ranieri Da Re,Treviso (Projektmanagement); Christoph van Heyden, Wertlingen (Fassadenplanung); Paula Sekles, Berlin (Lichtplanung); Paolo Ceccon, Laura Zampieri, Marghera (Außenraumplanung)
Bauherr: Peter Reichegger, Sand in Taufers
Fertigstellung: 2013
Standort: Piazza Le Corbusier in 30016 Jesolo Lido
Bildnachweis: Roland Halbe, Stuttgart
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