Wohnhaus in Oeiras
Großformatige Raffstores aus anthrazitfarbenen Aluminiumlamellen
Am breiten Mündungsbereich des Tejo, nur wenige Kilometer westlich von Lissabon, liegt die portugiesische Kleinstadt Oeiras. In exponierter Lage auf einem kleinen Hügel, fernab des geschäftigen Stadttreibens, errichtete der ortsansässige Architekt Jorge Graça Costa ein zweigeschossiges Wohnhaus für eine Familie. Der kompakte, lang gezogene Baukörper erstreckt sich auf einem schmalen Grundstück von Nord nach Süd und wird vollständig von einer weißen Mauer umfasst.
Gallerie
Das Erdgeschoss ist dem gemeinschaftlichen Leben vorbehalten. Um einen Kern mit Sanitär- und Nebenräumen sind die Küche mit angeschlossener, überdachter Terrasse nach Norden und das Wohnzimmer nach Süden angeordnet. Direkt an den Wohnraum grenzt außen ein türkisblauer Pool. Eine einläufige Treppe führt ins Obergeschoss, dem privaten Rückzugsbereich der Familie. Hier kragt der Baukörper gen Norden weit aus, erweitert die Wohnfläche und bietet zugleich eine schützende Überdachung der Terrasse. Drei Schlafzimmer und zwei Bäder befinden sich auf dieser Ebene, eine Galerie im Süden stellt eine Verbindung zum Wohnbereich im Erdgeschoss her.
An den Längsseiten hebt sich das verkürzte Erdgeschoss deutlich vom übrigen Baukörper ab: Diese sind geschlossen ausgeführt, rostrot bekleidet und bilden eine Art Sockel. Das Obergeschoss hingegen ist weiß verputzt, schmale Fensterbänder an der Ost- und Westfassade sorgen für eine natürliche Belichtung der Räume. Große Verglasungen an den Schmalseiten des Wohnhauses nach Norden und Süden eröffnen den Blick zum Pool und die Umgebung von Oeiras.
Sonnenschutz
Die verglaste Südfassade ist mit anthrazitfarbenen Raffstores aus
eloxiertem Aluminium versehen, die wind- und wetterfest
ausgeführt sind. Auf beiden Etagen sind je ein 3,80 m und ein 1,80
m breites Element angebracht, ihre Höhe ist mit 2,90 m einheitlich.
Der geschützten Unterbringung aller Bauteile dienen ebenfalls
anthrazitfarbene Kästen, die im Obergeschoss sichtbar an der
Geschossdecke und im Erdgeschoss an der Trägerunterseite befestigt
sind.
Die Lamellen des außenliegenden Sonnenschutzes
erlauben eine gute Steuerung des Lichteinfalls, da sie in nahezu
jeden Winkel verstellbar sind. Die Raffstores werden individuell
über einen kleinen motorischen Antrieb bewegt. Stehen die Lamellen
orthogonal zur Fensterscheibe, lassen sie ausreichend Tageslicht in
den Innenraum. Verlaufen sie parallel zur Verglasung, verdunkeln
sie den Raum fast vollständig, unerwünschte Einblicke und Blendung werden
verhindert. Im geschlossenen Zustand schützen sie vor Überhitzung
im Sommer und tragen wesentlich zur Verbesserung des Raumklimas und
der gesamten Energiebilanz des Gebäudes bei.
Bautafel
Architekten: Jorge Graça Costa, Oeiras
Projektbeteiligte: Ecoprojecto, Lissabon (Haustechnik); Warema Iberia, Madrid (Sonnenschutz)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2012
Standort: Oeiras, Portugal
Bildnachweis: FG + SG – Fernando Guerra, Fotografía de Arquitectura, Lissabon
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