Hochhaus mit Hüftschwung
Ominturm in Frankfurt am Main
Als neue Ergänzung von Frankfurts Skyline sticht der 190 Meter
hohe Ominturm hervor, dessen vom lateinischen „omnia“–
„alles“ abgeleitete Name eine Anspielung auf die Vereinigung von
Arbeiten und Wohnen ist. Der Entwurf für das Hochhaus stammt vom
dänischen Architekturbüro Bjarke Ingels Group. Die markante Kubatur
des gläsernen Turms wird durch einige horizontal aus der Hauptachse
verschobene Ebenen geprägt, in denen 147 Mietwohnungen
untergebracht sind. Frankfurter bezeichnen diese Wölbung in der
Silhouette gerne auch als „kecken Hüftschwung". Die restlichen
linear übereinandergestapelten Etagen sind für die Büronutzung
vorgesehen. Die unteren drei Geschosse sind der öffentlichen
Nutzung vorbehalten.
Gallerie
Vielschichtige Nutzung
Der Omniturm vereint so in seinem Raumprogramm Arbeiten, Wohnen und öffentliche Bereiche: Die 45 Ebenen nehmen auf 44.000 Quadratmetern Büros, auf 8.200 Quadratmetern Mietwohnungen sowie auf weiteren 1.700 Quadratmetern Restaurants und Geschäfte auf. Die Achsenverschiebung im Bereich der Wohngeschosse ermöglicht versetzt zueinander angeordnete Balkone der Wohnungen. Aus statischer Sicht stellte dieser Bereich durch die daraus resultierende Exzentrizität eine Herausforderung dar. Gelöst wurde sie durch im Gebäudekern verankerte und geneigt durch das Gebäude verlaufende Stahlbetonstützen.
Anspruchsvolle Sonnenschutzverglasungen
Die 15.000 Quadratmeter große Fassade ermöglicht durch die
raumhohen Verglasungen eine bestmögliche Tageslichtnutzung im
Inneren. Für die Bürofassaden wurde das dreifach-Sonnenschutzglas
Cool-lite Xtreme 70/33 des Herstellers Saint-Gobain mit
einer besonders hohen Selektivität von 2,12 verwendet. Mit einer
Lichtdurchlässigkeit von 66 bis 70 % gelangt hierdurch reichlich
natürliches Licht ins Gebäude und schützt bei einem g-Wert von 0,32
bis 0,33 gleichermaßen vor zu hoher Sonnenwärme. Der Ug-Wert
beträgt 1,0 W/(m²K). Während bei derart komplexen und
großformatigen Sonnenschutzverglasungen (ca. 3,0 m x 3,8 m) infolge
Absorption die Verwendung von thermisch vorgespannten Gläsern zu
erwarten gewesen wäre, konnte im Rahmen detaillierter
Thermostressanalysen nachgewiesen werden, dass keine Gefahr des
Glasbruches durch sogenannten Thermobruch besteht.
Statisch wirksame Ganzglasecken
Die Gebäudeecken wurden aus ästhetischen Gründen als statisch wirksame Ganzglasecken ausgeführt. Hierzu sind die Isolierverglasungen als Stufenglas ausgebildet und mit einem SG-Silikon verklebt. Da diese Ecklösung nicht unter die Maßgaben der eingeführten Technischen Baubestimmungen fällt, bedurfte es einer Zustimmung im Einzelfall, die auch eine Fremdüberwachung bedingte.
Produktion der Elementfassade
Die Produktion der Verglasungen erfolgte aufgrund der Menge und
auch der unterschiedlichen Spezialisierungen der Herstellwerke an
drei Standorten von Saint-Gobain. Von diesen gelangten die Scheiben
jeweils direkt zum Metallbaubetrieb, der die Elementfassade im Werk
vorfertigte. Geschosshohe, bereits alle erforderlichen Bestandteile
beinhaltende Einzelelemente wurden schließlich von dort zur
Frankfurter Baustelle geliefert und direkt in die Fassade
montiert.
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