Werner-von-Siemens-Schule in Bochum
Fassade mit Zinkblumen
Über den eigentlichen Unterricht hinaus bietet die Werner-von-Siemens-Schule in Bochum ihren Schülern die Nutzung verschiedener Lernwerkstätten und eine Ganztagsbetreuung an. Um dafür mehr Raum zu schaffen, beauftragte das städtische Schulverwaltungsamt die Architekten Reiser und Partner mit dem Entwurf für einen Neubau, der die Bestandsgebäude aus den siebziger Jahren ergänzt.
Gallerie
Das neue Gebäude ist ein einfacher, kompakter und freistehender Quader, der sich im östlichen Zugangsbereich des Areals befindet und die Räumlichkeiten der Ganztagseinrichtung beherbergt. Im Erdgeschoss liegt die Mensa, im Obergeschoss sind vier Klassenräume paarweise um einen zentral gelegenen Spielflur organisiert. Der Hauptzugang vom Schulhof führt ins Foyer, von dem die Schüler die Mensa und die einläufige Treppe zu den Klassenräumen im Obergeschoss erschließen. Der Speiseraum ist für etwa 100 Personen ausgelegt, er öffnet sich in Richtung Westen mit einer großzügigen Verglasung zum Schulhof.
Fassade
Die Anforderungen an den Neubau
wurden vom Bauherrn zu Beginn des Planungsprozesses klar
formuliert. Ein ästhetisch anspruchsvolles und nachhaltiges
Gebäudes sollte entstehen, das wegen der finanziellen Lage der
Kommunen möglichst preiswert sein musste. Dabei galt es, eine
widerstandsfähige und wartungsarme Fassade zu entwickeln, die den
Schulalltag auch langfristig überdauert.
Vor diesem Hintergrund fiel die Wahl auf eine Stahlblechfassade aus großformatigen, stückverzinkten Blechen. Neben dem hochwertigen Korrosionsschutz der Feuerverzinkung war auch das damit verbundene Erscheinungsbild der Fassadenelemente von großer Bedeutung: Sogenannte Zinkblumen sorgen für eine ausgeprägte Textur, die durch unregelmäßiges Kristallwachstum in der schützenden Zinkschicht entsteht. Die in Farbe und Textur variierende Metalloberfläche steht in einem spannungsvollen Verhältnis zu den großformatigen Sichtbetonfassaden der vorhandenen Bebauung. Zur Kostenoptimierung wurde grundsätzlich auf eine Kantung der Bleche verzichtet, deshalb war der Verzinkungsvorgang entscheidend, um der Schlüsselung und Nachbearbeitung der Platten entgegenzuwirken.
Die großformatigen Fassadenelemente (2700 x 1500 x 3 mm) sind
überwiegend Standardtafeln, die mit einer stückverzinkten Unterkonstruktion thermisch entkoppelt wurden.
Dafür verwendete man zwei Winkel, die zu einem Z verbunden mit
sichtbaren Verschraubungen an der Außenwand angebracht wurden. Die
ca. 10 mm breiten Fugen zwischen den Fassadenplatten sind mit
verzinkten Blechen hinterlegt. Nur im Bereich der Attika ist das
Fassadenblech gekantet. So konnte man auf ein separates Attikablech
zugunsten der Gestalt verzichten.
Bautafel
Architekten: Reiser und Partner Architekten BDA, Bochum
Projektbeteiligte: ITA Konstruktion und Montage, Bochum (Fassadenausführung)
Bauherr: Schulverwaltungsamt der Stadt Bochum
Fertigstellung: 2010
Standort: Haydnstraße 3, 44777 Bochum
Bildnachweis: Rainer Grünewald, Velbert und Reiser und Partner Architekten, Bochum
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