Schulanlage Grava Laax
Gründach und Durchlüftung als Hitzeschutz
Besonderes Kennzeichen der kleinen Gemeinde Laax inmitten der Schweizer Alpen ist ein See im Ortszentrum. Auf einer Tiefgarage mit 200 Stellplätzen nördlich des Laaxersees (oder Lag Grond = Großer See) sollten Erweiterungsräume für die regionale Schule entstehen. Das damit beauftragte Architekturbüro Clavuot aus Chur richtete sich bei der Materialwahl, Anordnung und Grundrissen, Raumhöhen und Neigungen in erster Linie nach ingenieurtechnischen und finanziellen Vorgaben.
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Drei Pavillons in Holzbauweise
Leichtbaupavillons aus Holz wurden als statisch bevorzugte Lösung angesehen. Der Laaxer See, die lose umgebenden Holzpavillons, das nahegelegene Moor, der Baumbestand und das bewusste Einfügen in diese schöne Natur stellen die gestalterischen Rahmenbedingungen des Entwurfs dar. So entstand die Schulanlage Grava Laax als harmonisches Ensemble aus drei einstöckigen Erweiterungsbauten.
Zur Erweiterung gehören ein Kindergarten, ein Schulbau und eine Werkstatt. Jede Funktion findet in einem separaten Pavillon Platz. Die drei Pavillons weisen eine klassische Struktur auf: Sockel, Geschoss und Dach. Das Holz wird nicht nur als Tragkonstruktion, für Fenster, Fassaden, Garderoben, Möbel und Leuchteneinfassungen verwendet, sondern auch gestalterisch als raumbildendes Element eingesetzt.
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Die drei Gebäude sind angebunden an die Fernwärmezentrale des Fernwärmeverbunds Laax. Die Verteilung der Gebäudetechnik wird zu einem gestalterischen Element: Die geschwungenen, abgehängten Holzdecken dienen neben der Raumbildung und Rauminszenierung auch dazu, punktuelle Leitungsführungen zu verbergen.
Aufbau der Flachdächer
Die Dächer – als Davoser Dach konstruiert – zeigen einen großen
Kaltraum. Dieser und die darauf liegende Begrünung
garantieren, dass die darunterliegenden Räume nicht überhitzt
werden.
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Die Konstruktion besteht innenseitig aus einer Fichten-Lattung (20 mm), ergänzt durch ein schwarzes Vlies. Die Installation erfolgt mit variabler Konterlattung. Akustikplatten sorgen für einen angenehmen besseren Raumklang. Eine Dampfbremse reguliert die Feuchtigkeit von innen, eine OSB-Platte (25 mm) dient als stabile Unterlage. Es folgen 240 mm Mineralwolledämmung und eine 80 mm starke Holzfaserplatte. Eine mehrlagige Abdichtung schützt die Konstruktion vor Feuchtigkeit.
Das Kaltdach verfügt über eine 720 mm breite Hinterlüftung mit Dachträgern, die eine optimale Luftzirkulation gewährleisten. Eine 160 mm starke, massive Holzplatte bildet die Tragschicht darüber. Die integrierte Gefälledämmung (PUR) sorgt für eine sichere Entwässerung. Es folgen eine weitere Abdichtung sowie ein 23 mm starkes Drän- und Speicherelement mit Schutzvlies. Die Extensivbegrünung ist 80 mm stark.
Bautafel
Architektur: Architekturbüro Clavuot, Chur
Projektbeteiligte: Plácido Pérez Bauingenieure, Domat/Ems (Tragwerk, Fachplanung); Hendry, Sedrun (HLKS); das licht.gmbh, Ruschein (Elektro); Kuster + Partner, Chur (Bauphysik); Liesch Ingenieure, Chur (Brandschutz)
Bauherr: Gemeinde Laax, Schweiz
Fertigstellung: 2022
Standort: Via Grava, 7031 Laax GR, Schweiz
Bildnachweis: Büro Clavout, Chur
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