Campus-Center der Uni in Saarbrücken
Weit auskragendes Lichtdach
Nach der Erstellung eines städtebaulichen Rahmenplans für den Campus der Universität Saarbrücken entwarfen av-a Veauthier Meyer Architekten aus Berlin auch das dortige Studierendenzentrum. Es ist Anlaufstelle für alle Studenten, hier sind Beratungseinrichtungen, das Auslandsamt und Arbeitsräume untergebracht, außerdem Flächen für den Einzelhandel. Der Neubau entstand auf dem Exerzierplatz einer ehemaligen Kasernenanlage und bildet eine neue Platzkante gegenüber der Alten Aula. Seine vordere Gebäudekante übernimmt die Flucht der benachbarten Altbauten, sein markantes Vordach kragt sechs Meter weit in den Platz hinein.
Gallerie
Der langgestreckte Baukörper ist unterteilt in einen längeren und einen kürzeren Abschnitt; eine breite fußläufige Verbindung führt zwischen beiden hindurch. Auf einer Gebäudelänge von insgesamt 91 Meter fällt das Gelände um 1,80 Meter ab – die Architekten nutzten diese Höhendifferenz, um das Gebäude an seiner höchsten Stelle dreigeschossig, im übrigen aber zweigeschossig auszuführen. Das Obergeschoss verläuft durchgehend auf einer Ebene, während das Erdgeschoss abgetreppt ist.
Die Fassadenflächen zum Platz sowie der Büros im hinteren Bereich sind voll verglast und werden durch eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium gehalten. Vertikale Elemente in einem regelmäßig-unregelmäßigen Rhythmus gliedern die Fassade und sollen Ruhe und Lebendigkeit zugleich ausstrahlen. Die zur Platzseite orientierten Flächen für den Einzelhandel sind an ihrer Rückseiten ebenso wie die Stirnseiten des Gebäudes mit einer geschlossenen Putzfassade (WDVS) in einem gebrochenen Weißton ausgeführt.
Flachdach
Das weit auskragende Vordach ist charakteristisch für das
Campus-Center. Seine lange Dachkante betont den Platzabschluss,
außerdem bietet es einen geschützten Aufenthaltsbereich auf einer
Fläche von 550 Quadratmetern. Um die lange Nordfassade nicht zu
sehr zu verdunkeln, ist das Vordach transluzent ausgebildet. Die
Ober- und Unterseite bestehen aus lichtdurchlässigen
Polycarbonat-Platten; eine integrierte Beleuchtungsanlage bringt es
nach Anbruch der Dunkelheit zum Leuchten. So bleibt die zentrale
Funktion des Hauses auch am Abend ablesbar.
Das eigentliche Dach des Hauses besteht aus einer
Stahlbetondecke mit Folienabdichtung. Der auskragende Teil –
das Lichtdach – ist als Stahlkonstruktion ausgeführt. Die Träger im
Achsabstand von 1,80 m sind 60 cm tief in die Betonaufkantung des
Flachdachs einbetoniert.
Bautafel
Architekten: av-a Veauthier Meyer Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Burkhard Wand Lichtplanung, Hamburg (Lichtplanung); Akraplast Sistemi, Novata Milanese/I (Polycarbonatplatten und Klemmsystem); Hoesch Bausysteme, Wien/A (Metallunterdecke); Alwitra, Trier (Kunststoffabdichtungsbahn); Schüco, Bielefeld (Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade)
Bauherr: Universität des Saarlandes
Fertigstellung: 2010
Standort: Gebäude A4 4, Campus Saarbrücken
Bildnachweis: av-a Veauthier Meyer Architekten, Berlin
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