International School in Bonn
Verzahnung von Architektur und Landschaft
Die International School liegt direkt am Rhein in Nachbarschaft mit der denkmalgeschützten Amerikanischen Siedlung und dem Sitz der UNO in Bonn. Sie ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbs, den das Architekturbüro RKW aus Düsseldorf für sich entschied. Die Architekten konzipierten ein zweigeschossiges Gebäude, welches sich eingangs mit geradliniger Kante an dem UNO-Bürogebäude orientiert und von dort aus dreigeteilt in die Natur der Rheinaue fließt. Diese organisch geformten Stränge nehmen eine Vorschule, eine Grundschule und die Sekundarstufe auf. Das Zentrum der Schule bildet eine Pausenhalle als Raum für Begegnungen zwischen Schülern aller Altersgruppen, Lehrern und Eltern. Von hier aus werden die Unterrichtsräume, die Sporthalle, Mensa, Bibliothek und Verwaltungsbereiche erschlossen. Der kommunikative Charakter der Halle setzt sich in den großzügig aufgeweiteten Fluren der geschwungenen Gebäudeteile fort.
Gallerie
Die innere Struktur der Schule ist geprägt durch den organisch geformten Städtebau, der die Grundrisse der Räume und Flure beeinflusst, sowie durch das Wechselspiel zwischen transparenten und opaken Wänden. Es entstehen spannungsvolle Perspektiven, Klassenraum- und Aufenthaltsqualitäten. In dem Gebäude wird das "Fließen" analog zu dem des Rheins erlebbar gemacht. Die horizontale Betonung der Fassaden durch weiße Putzbänder gliedert die Komposition aus unterschiedlich großen und farbigen Feldern im äußeren Erscheinungsbild. Die Vielfalt der Schulformen und Altersklassen bestimmt die Gestaltung der Außenanlagen: Befestigte und begrünte Flächen wechseln sich ab, aktionsreiche Spielflächen ergänzen ruhige Innenhöfe.
Flachdach
Das Flachdach der Bonn International School besteht aus einer
Stahlkonstruktion aus Profilstahlträgern und einer Eindeckung aus
Stahltrapezblechen. Die Stahlträger liegen auf Wänden aus
Stahlbeton und Mauerwerk auf, die Trapezbleche mit einer maximalen
Spannweite von 7,50 Metern wurden auf den Flanschen der Träger
aufgebracht. Der Dachrand folgt der geschwungenen Form der Fassade,
die Trapezbleche liegen hier auf einer Winkelunterkonstruktion und
wurden dazu entsprechend geschwungen geschnitten. Öffnungen
zwischen Trapezblech und Flansch, die durch die Sicken entstanden,
wurden oberhalb von den Trennwänden mit Mineralwolle ausgestopft
und mit Gipskartonplatten geschlossen. In der Sporthalle wurden auf
Grund der großen Spannweite Fachwerkträger aus Profilstahl
verwendet, auf denen die Trapezbleche aufliegen. Für die
RWA-Öffnungen wurden Wechsel in die Konstruktion eingebaut, damit
die Trapezbleche ausgespart werden konnten.
Der Dachaufbau besteht aus einem konventionellen Warmdach. Auf dem Trapezblech wurde eine Dampfsperre verlegt, auf die mittels einer Polystyrol-Keildämmung ein Gefälle ausgebildet wird. Die Abdichtung erfolgte aus zweilagigen bituminösen Dachabdichtungsbahnen, deren oberste Bahn mit Splitt beschichtet ist. Die Attika wird durch eine Zinkblechabdeckung gebildet, die in polygonalen Anschnitten der Rundung der Fassade folgt. Die Abdeckung wurde stufenförmig ausgebildet, um dem Dachrand die konstruktiv notwendige Höhe zu geben und gleichzeitig eine elegante schmale Abschlusslinie zu bilden. Bauteile, welche nur eingeschossig ausgebildet wurden, erhielten eine Dachkonstruktion aus Stahlbetonplatten, die mit dem gleichen Dachaufbau versehen wurde.
Bautafel
Architekten: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, Düsseldorf
Bauherr: Vebofutur, Bonn
Fertigstellung: 2006
Standort: Martin Luther King Straße 14, Bonn
Bildnachweis: Michael Reisch, Düsseldorf
Baunetz Architekt*innen
Fachwissen zum Thema
Paul Bauder GmbH & Co. KG | Korntaler Landstraße 63 | 70499 Stuttgart | www.bauder.de