Dämmung von belüfteten Flachdächern

Gallerie

Folgende Aspekte sind bei der Dämmung von belüfteten Dächern zu beachten:

  • Das belüftete Flachdach, auch Kaltdach genannt, wird charakterisiert durch eine Lüftungsebene oberhalb der Dämmschicht. Für Dächer mit einer Neigung < 5% sind die erforderliche Dicke der Luftschicht und die Größe der Lüftungsöffnungen in der Flachdachrichtlinie nicht verbindlich geregelt. Die Richtlinie empfiehlt jedoch bei einer Sparrenlänge ≤ 10 m und einem sd-Wert der Dampfsperre ≥ 100 m eine Lüftungshöhe von 5 cm und Lüftungsöffnungen von mind. 2 ‰ der gesamten Dachgrundrissfläche an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten vor.
  • Flachdächer sollen entsprechend den Flachdachrichtlinien ein Gefälle von mindestens 2% haben. Diese Forderung kann leicht erfüllt werden durch die Verwendung von Gefälledämmelementen oder durch eine zusätzliche Schicht Gefällebeton bei Massivdächern. Letzteres führt jedoch zu einer nicht unerheblichen zusätzlichen Bauwerkslast. Bei Trapezblech- und Holzkonstruktionen lässt sich die Dachneigung relativ einfach ohne großen Aufwand und geringe Kosten erreichen. Bei der Planung und Ausführung des Daches sind die Dicke und Formstabilität der Wärmedämmung zu beachten. Es sind daher druckfeste Dämmmaterialien wie bspw. Polyurethan-Hartschaum zu verwenden. Bei der Gefälledämmung werden die Dämmplatten nach computergesteuerten Schnittlisten mittels automatischer Programmsteuerung in Platten geschnitten, nachdem eine genaue Planung der gesamten Gefälledämmung mit Verlegeplänen und Elementlisten erstellt wurde. Bei Gefälledämmschichten müssen Dachneigungen, Gefälleverlauf und Dämmschichtdicke so geplant werden, dass im Bereich des tiefsten Punktes (Regenablauf) der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz, Tab. 1 nicht unterschritten wird. Die Anfangsdicke sollte 80 mm betragen. Bei größeren Dämmstoffdicken sollte die Dämmschicht zweilagig ausgeführt werden.
  • An Durchdringungen wie beispielsweise Lichtkuppeln und Dachaufbauten muss die Be- und Entlüftung des Daches gewährleistet sein. Bei einer großen Anzahl von Durchdringungen sollte gegebenenfalls auf ein belüftetes Dach verzichtet werden. 
  • Das GEG, welches im August 2020 in Kraft getreten ist, fordert bei der Sanierung bestehender Flachdächer einen U-Wert von max. 0,20 W/(m²K) bei Wohngebäuden und in den Bereichen von Nichtwohngebäuden, bei denen eine Raumtemperatur mind. 19°C vorliegt. Zonen von Nichtwohngebäuden mit einer Innentemperatur von 12-19°C müssen einen U-Wert von 0,35 W/m²K aufweisen. Diese Anforderungen sind generell einzuhalten, wenn eine neue Dachabdichtung aufgebracht wird und die alte ihre abdichtende Funktion verliert. Im Falle einer Dachsanierung, bei der die abdichtende Funktion sowohl von der alten als auch von der neuen Abdichtung übernommen wird (z.B. bei der Reparatur von Leckagen), sind die Anforderungen des GEG nicht zwingend einzuhalten. Der max. U-Wert von 0,20 W/m²K ist allerdings auch bei der Erneuerung oder Aufbringung einer innenseitigen Bekleidung oder Verschalung sowie beim Einbau von Dämmschichten einzuhalten. Für leichte Dächer mit einem Eigengewicht von max. 100 kg/m² sind die Anforderungen an den Wärmeschutz gemäß der Flachdachrichtlinie zu erhöhen.

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Übergeordnetes Ziel des baulichen Wärmeschutzes ist es, ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten.

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