Dämmverfahren für gebrauchte Schiffscontainer

Thermisch ertüchtigte Stahlhülle für modulares Wohnen

Sie dienen dem Warentransport, schippern über die Weltmeere, rumpeln über Land, trotzen Wind und Salzwasser und werden in Häfen oder Güterbahnhöfen umgeschlagen: stählerne Seefrachtcontainer. Im Durchschnitt sind die genormten Großraumbehälter 13 Jahre in Gebrauch, ehe sie ausgemustert und verschrottet werden. Doch anstatt in der Metallpresse zu landen, können die Stahlboxen auch zu Bau- und Raummodulen umgebaut werden. Mit den dafür notwendigen Modifikationen beschäftigen sich die Gründer der Firma Containerwerk. Nach einer intensiven Entwicklungsphase wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Arbeit und Organisation sowie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen eine Technologie entwickelt, um die Metallhülle für eine wohnliche Weiternutzung wärmebrückenfrei zu dämmen.

Die Metallhülle wird monolithisch mit einem Hochleistungsdämmstoff aus einem Guss (PIR/PUR-Schaum) gedämmt
Eine Installation der Container-Architektur wurde auf der Milan Design Week im April 2018 aufgebaut
Der Hersteller zeigte sein Konzept von Wohnen im Doppelcontainer

Das maschinelle Verfahren ermöglicht eine monolithische – damit wärmebrückenfreie – und zugleich platzsparende Dämmung. Dabei werden die Innenseiten der Containerwände und die Decke mit einem Hochleistungsdämmstoff aus PIR-Schaum verkleidet und mit einer Aluminium-Dampfsperre versehen. Abschließend folgt eine mineralisch gebundene Deckschicht. Der Boden ist durch eine Trittschallmatte entkoppelt und erhält einen thermisch bewehrten Aufbau. Zusätzlich wird eine kontrollierte Be- und Entlüftung eingebaut. Mit diesen Ausbauten sowie mit isolierender Fensterverglasung erreicht das Modul einen besseren Energieverbrauchswert als die aktuell gültige EnEV für Neubauten fordert.

Die ertüchtigten Container eignen sich für temporäres Wohnen und Arbeiten, beispielsweise als Hotel, Studentenwohnheim oder Coworking-Space. Basierend auf 40-Fuß-Standardcontainern, beträgt die maximale Innenraumfläche für eine Einheit 12,00 x 2,20 m bei einer Raumhöhe von 2,45 m. Durch in der Horizontalen oder Vertikalen miteinander verbundene Module entstehen unterschiedliche Zwei- und Mehrraumlösungen, wahlweise mit oder ohne Laubengang. Sie lassen sich stapeln oder auch in bestehende Gebäudestrukturen integrieren. Versorgungsleitungen aller Art werden wie im konventionellen Wohnungsbau über Steigstränge und Steigschächte miteinander verbunden. Die Leitungen verlaufen in der Dämmebene im Boden parallel zur Fußbodenheizung. Durch den Aufbau aus einem Guss gibt es keine Leitungen in den Wänden und der Decke, daher entstehen auch keine Wärmebrücken. Das Modul kann energetisch autark errichtet werden: Es werden Lösungen mit Photovoltaikzellen auf dem Dach, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Abwasserfilterung oder Regenwasserfilterung und Trinkwasserfilterung angeboten.

Die Containermodule sind über sämtliche Standardlogistiken transportierbar und können am Ende ihres Nutzungszyklus vom Hersteller vollständig recyclet werden. Dabei werden die Materialien sortenrein voneinander getrennt, fachgerecht entsorgt oder in den technischen Kreislauf zurückgeführt.

Hersteller: Containerwerk eins, Wassenberg

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