Branchenappell: Wärmewende braucht stabile Förderung und klare Gesetzgebung
Führende Branchenverbände fordern verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit
Der Wärmepumpen-Absatz ist nach dem Rekordjahr 2023 zwar zurückgegangen, doch das Interesse an Förderung ist deutlich gestiegen. Führende Branchenverbände rufen deshalb die kommende Bundesregierung und die Bundestagsparteien auf, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung entschlossen voranzutreiben und dabei Kontinuität und Verlässlichkeit zu gewährleisten. Klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafften Vertrauen und Planungssicherheit für alle.
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Der Wärmesektor macht über die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland aus und ist entscheidend für das Erreichen der Klimaziele. „Ohne Wärmewende gibt es keine Energiewende“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben mit dem Titel Zukunft Wärme – Strategien, Kontinuität und Wandel (Download des kompletten Appells siehe Surftipps). „Eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist daher Grundvoraussetzung für das Erreichen der Klimaziele und das Gelingen der Energiewende insgesamt.“
Die Verbände fordern eine vorausschauende Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bis 2026, die sich an der EU-Gebäuderichtlinie orientiert. Wesentliche Eckpfeiler wie die 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien sollen erhalten bleiben. Gleichzeitig müsse das Gesetz praxisnäher gestaltet, vereinfacht und entbürokratisiert werden. Eine bessere Verzahnung mit weiteren Regelwerken wie dem Wärmeplanungsgesetz sei unerlässlich, um Investitionshemmnisse abzubauen.
„Es braucht ein realistisches und ausgereiftes Gesamtkonzept für eine klimaneutrale Wärmeversorgung“, fordern die Unterzeichner. Dazu zählen neben einer kohärenten Förderpolitik auch der zügige Ausbau der notwendigen Infrastrukturen. Kommunale Wärmepläne müssten sozialverträglich und unbürokratisch Orientierung bieten, ohne individuelle Modernisierungsvorhaben auszubremsen. Gebäudeeigentümer*innen müssen außerdem klar erkennen können, dass der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung tatsächlich zu sinkenden Verbraucherpreisen führt.
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Klimaschutz und Verbraucher*innenschutz
Nach der sprunghaft gestiegenen Nachfrage nach Wärmepumpen in den Jahren 2022 und 2023 haben die Unternehmen reagiert und europaweit mehr als sieben Milliarden Euro in Fertigungsstrecken, Fachkräfte und Schulungskapazitäten investiert. Sie haben also Arbeitsplätze in Deutschland und Europa geschaffen und sind nun gut auf die kommenden Jahre vorbereitet. Wichtig ist deshalb, dass die Politik Investitionen in erneuerbare Energien weiterhin unterstützt und somit für Planungssicherheit sorgt.
Denn dabei gehe es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um den Schutz der Verbraucher*innen vor falschen Versprechungen und Fehlinvestitionen. „Die Diskussion über eine Rücknahme der Regelungen“, so Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe, „löst bei Industrie, Handwerk und Gebäudeeigentümern deshalb vor allem Irritation aus. Sie sorgt für eine unnötige und schädliche Zurückhaltung am Wärmemarkt. Denn die Lösungen sind bereits am Markt, da Industrie und Handwerk sich längst auf die Vorgaben eingestellt haben.“
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Die Unterzeichner*innen des Appells:
Kerstin Andreae (BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.), Markus Staudt (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.), Dr. Simone Peter (Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.), Stefan Liesner (Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V.), Dr. Martin Sabel (Bundesverband Wärmepumpe e.V.), Prof. Dr. Gerald Linke (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.), Ingeborg Esser (Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.), Ingbert Liebing (Verband kommunaler Unternehmen e.V.), Dr. Joachim Lohse (Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.), Dr. Timm Kehler (Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft e.V.), Helmut Bramann (Zentralverband Sanitär Heizung Klima)
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