Zu siebzig Prozent energieautark
Wärme aus dem Erdreich und Strom von der Sonne für ein Einfamilienhaus in Raesfeld
Wenig für Wärme und Warmwasser zu bezahlen und sich möglichst unabhängig von steigenden Energiekosten zu machen – das war der Wunsch der Familie Fengler. Im nordrhein-westfälischen Raesfeld haben sie sich ein neues Einfamilienhaus errichten lassen und bereits in der Planungsphase einen Fokus auf die Haustechnik gelegt. Das Ergebnis: eine Autarkierate von siebzig Prozent. Lediglich dreißig Prozent des benötigten Stroms für Heizwärme- und Warmwasserbereitung sowie für den Haushalt müssen von den Stadtwerken zugekauft werden.
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Um eine effiziente Gebäudetechnik zu gewährleisten, wurden die verschiedenen Komponenten des Systems so konzipiert, dass sie optimal zusammenarbeiten und durch ein intelligentes Energiemanagement miteinander verbunden sind. Wichtigste Komponente ist die modulierende Sole/Wasser-Wärmepumpe WSW196i von Buderus mit einer installierten Leistung von 2 bis 8 kW. Die Wärmepumpe nutzt die Umweltenergie aus zwei 70 Meter tiefen Geothermie-Bohrungen im Garten. Bereits ab einer Tiefe von 15 Metern beträgt die Erdtemperatur konstant zehn Grad oder mehr, wodurch Erdsonden eine zuverlässige und wetterunabhängige Energiequelle für die Heizung darstellen. Die mit der Wärmepumpe erzeugte Heizwärme wird über eine Fußbodenheizung mit einer Auslegungstemperatur von 35/28 Grad Celsius in die Räume abgegeben. Zusätzlich wird mit der Wärmepumpe Warmwasser erzeugt. Die Installation der Wärmepumpe selbst war schnell erledigt: Innerhalb von zwei Tagen waren alle Komponenten verbunden und nach einem weiteren Tag war die Wärmepumpe betriebsbereit.
PV-Strom erhöht Wirtschaftlichkeit
Eine weitere wichtige Komponente des Systems ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach mit insgesamt dreißig Modulen und einer Gesamtleistung von 9,9 kWp. Der erzeugte Strom wird sowohl für den Betrieb der Wärmepumpe als auch für den Haushalt genutzt. Um den Solarstrom möglichst effizient zu nutzen, kommt der Buderus Energiemanager MyEnergyMaster zum Einsatz. Die Software vernetzt die Wärmepumpe und die PV-Anlage intelligent miteinander, sodass die Heizwärme- und Warmwasserbereitung in Zeiten verschoben wird, in denen kostenloser PV-Strom zur Verfügung steht. Dadurch wird weniger Strom von den Stadtwerken benötigt. Bei konstanter Sonneneinstrahlung wird überschüssiger Solarstrom in einer Batterie mit einer Kapazität von 7,7 kWh gespeichert, um ihn später zu nutzen. Der höhere Eigenverbrauch verbessert die Wirtschaftlichkeit des Systems und reduziert die CO2-Emissionen. In den Sommermonaten kann die Wärmepumpe auch zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden, da sie reversibel arbeitet und die niedrigere Temperatur des Erdreichs zur Kühlung über die Fußbodenheizung verwendet.
Intelligente Vernetzung
Die Energiebilanz kann jederzeit über die App MyEnergyMaster in Kombination mit dem Bosch Smart Home Controller eingesehen werden. Dort wird die Menge des ins Netz eingespeisten PV-Stroms, des für den Haushalt und die Wärmepumpe zur Verfügung stehenden PV-Stroms sowie die vom Energieversorger bezogene Strommenge angezeigt. Der Energiemanager ist auch ins Smart-Home-System des Gebäudes integriert, über das Raumthermostate, Lichtschalter und Rollläden gesteuert werden.
Mechanische Wohnraumlüftung
Zusätzlich ist das Einfamilienhaus mit der zentralen Wohnraumlüftung Logavent HRV2 von Buderus ausgestattet. Über Flach- und Rundkanäle werden alle Wohnräume automatisch mit Frischluft versorgt. Eine sensorgesteuerte Bedarfslüftung kontrolliert die Menge und Qualität der einströmenden Außenluft und filtert Pollen und Staub heraus. Die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage beträgt bis zu 90 Prozent, was zu einer erheblichen Energieeinsparung führt. Mit einem elektrischen Wirkungsverhältnis von bis zu 36,1 arbeitet das Gerät äußerst effizient: Für jede eingesetzte Kilowattstunde Strom gewinnt das Lüftungsgerät das 36-fache an Wärmeenergie zurück.
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