Hausboot nutzt Elbe als Energiequelle
Die Musiker Fynn Kliemann und Olli Schulz sind dank entsprechender Haustechnik ihres schwimmenden Studios energieautark
Als der Unternehmer und Musiker Fynn Kliemann und der Moderator und Singer-Songwriter Olli Schulz im Jahr 2018 das ehemalige DDR-Arbeiterschiff „Magdeburg“ kauften, war ihnen noch nicht ganz klar, auf was für eine Reise sie sich damit begeben würden. Fest stand einzig das Ziel: Das in die Jahre gekommene Hausboot des verstorbenen Sängers Gunter Gabriel sollte einmal als Kreativstudio für Musikaufnahmen und kleine Fernsehproduktionen dienen. Für die benötigte Wärme, Kälte und die Lüftung der Magdeburg wird die Elbe als Energiequelle genutzt. Das Vorhaben wurde in der Netflix-Doku „Das Hausboot“ dokumentiert, die seit März 2021 bei dem Streamingdienst abrufbar ist.
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In dem Boot war zuvor ein Ölkessel zum Betrieb der Heizung genutzt worden, der ausgebaut und durch die Sole-Wasser-Wärmepumpe Logatherm WPS 8-1 aus dem Hause Buderus ersetzt wurde. Üblicherweise gewinnen solche Wärmepumpen Umweltenergie aus dem Erdreich. In diesem speziellen Fall wird hingegen das Wasser der Elbe als Wärmequelle genutzt. Denn selbst das kalte Elbwasser enthält noch ausreichend thermische Energie, damit die Geräte daraus Heizwärme generieren können. Und die Eigentümer profitieren von der – im Vergleich zu Umgebungsluft als Wärmequelle nutzenden Luft-Wasser-Wärmepumpen – geringen Aufstellfläche der Sole-Wasser-Wärmepumpe: Sie misst 180 x 60 x 64,5 cm. Der individuell angefertigter Sole-Elbwasser-Wärmetauscher befindet sich an den beiden unteren Außenseiten der Stahl-Schwimmkörper-Konstruktion des Hausbootes. Im Inneren zirkuliert die Soleflüssigkeit. Die Wärmepumpe erreicht eine Heizleistung von 10,4 kW. Ein Pufferspeicher hält die gewonnene Nutzwärme bereit und gibt sie bei Bedarf an die Fußbodenheizung ab. Für den Betrieb der Wärmepumpe wird unter anderem der selbst mittels Photovoltaik erzeugte Strom des Hausboots genutzt. Der eigens für den Wärmetauscher projektierte Stahlrahmen und die flexiblen Rohrbefestigungen lassen sich für eventuell erforderliche Reinigungsarbeiten leicht demontieren.
Was bei Musikaufnahmen in jedem Fall stört, sind Außengeräusche, etwa von Wärmepumpenverdichtern. Zudem handelt es sich bei dem Schiff um eine schallleitende Stahlkonstruktion. Die eingesetzte Wärmepumpe aber bietet einen entscheidenden Vorteil: eine sehr gute Schallentkopplung zum Untergrund. So arbeitet sie mit einem Schalldruckpegel von 32 dB sehr leise. Somit sind keine störenden Geräusche zu erwarten.
Frische Luft für frische Ideen
Wo viele Ideen entstehen sollen, darf frische Luft nicht fehlen. Deshalb kommt auf dem Boot das Wohnungslüftungsgerät Logavent HRV2-140 ebenfalls von dem Wetzlarer Unternehmen Buderus zum Einsatz, mit dem die Räume kontinuierlich belüftet werden können. Das System tauscht verbrauchte Luft aus und gewinnt bis zu neunzig Prozent der darin enthaltenen Wärme zurück, mit der die zugeführte Frischluft dann wiederum erwärmt wird. Eine sensorgesteuerte Bedarfslüftung verhindert Feuchtigkeitsbildung und beugt somit Schimmelbefall vor. Das Gerät ermöglicht durch integrierte Frischluftfilter außerdem eine staubfreie Atmosphäre auf dem Hausboot. Auch der Stromverbrauch ist niedrig: Im Jahr kommt das Wohnraumlüftungsgerät pro hundert Quadratmeter Grundfläche auf 362 kWh.
Einen kühlen Kopf bewahren
Auch wenn sich das Klischee des „Schietwetters“ in Hamburg hartnäckig hält – im Sommer kommt es durchaus zu heißen Tagen. Das zweiteilige Klimagerät Logacool AC166i hilft Kliemann und Schulz dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Konstruktion erlaubt eine leise Kühlung. Dem selbstreinigenden Klimagerät gelingt es durch Long Panels, breite Luftströme zu erzeugen und Zugerscheinungen im Raum zu verhindern. Verschiedene Modi, wie der Eco-Modus oder der Auto-Modus sorgen für einen effizienten und stromsparenden Betrieb. Von nun an heißt es für die Künstler nur noch: kreativ sein und dabei kostenlose Umweltenergie nutzen.
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