Neue Technologien für die Fußbodenheizung
In den letzten 40 Jahren wurden die Verlegesysteme für Flächenheizungen revolutioniert
Flächenheizungen sind heute im Neubau selbstverständlich. Das liegt zum einen an den immer besser gedämmten Gebäudehüllen, der idealen Kombinierbarkeit mit einer Wärmepumpe als auch an der stetigen Weiterentwicklung der Fußbodenheizungs-Technologie in den letzten 40 Jahren. So hat zum Beispiel der Hersteller Roth seine fünfschichtigen Systemrohre Duopex S5 und X-Pert S5+ in einem Produktionsdurchgang coextrudiert, wobei die einzelnen Schichten untrennbar miteinander verbunden sind und einen Sandwich-Werkstoff mit hoher Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit ergeben. Beide Produkte sind für das Original-Tacker-System, das Noppen-System und das Rohrfix-System des Herstellers für Heiz- und Kühlbetrieb einsetzbar.
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Das Tacker-System ließ sich das Unternehmen aus Dautphetal-Buchenau im Jahr 1984 patentieren. Bis dahin war die Verlegung von Fußbodenheizungen vielmehr Stückwerk als aufeinander abgestimmte Systemlösung und machte gerade einmal drei Prozent am Markt aus: Die Lieferung der notwendigen Wärme- und Trittschalldämmung wurde dem Baustoffhandel überlassen. Dieser stellte auch bodenseitig die Abdeckfolie und die Baustahlmatten zur Verfügung. Der Heizungsbauer lieferte die Heizungsrohre und verband diese zunächst mit Rödeldraht, später mit Schellen an den Baustahlmatten, die oberhalb der mit Folie abgedeckten Dämmung angeordnet waren. Danach brachte der Estrichleger die Vergussmasse auf und integrierte damit die Heizungsrohre in das Bauwerk.
Die neuen U-förmigen, oben geschlossenen Klips des Tacker-Systems konnten mit der Hand oder mit dem Hammer in eine spezielle, ebenfalls von Roth entwickelte Polyurethan-Polystyrol-Verbundplatte eingedrückt werden, die die geschlossene Wärme- und Trittschalldämmung gewährleistete. Ein etwas später entwickeltes Verlegegerät ersetzte sogar die mühsame Handmontage. Nun konnten die Heizungsrohre mit dem Tacker-System auf den Dämmplatten in der gewünschten, dem Verlegeplan entsprechenden Position befestigt werden. Somit wurde die Montage merklich vereinfacht und beschleunigt, was eine deutliche Kostenersparnis bedeutete. Das neue System ermöglicht hatte auch die Einführung flexiblere Rohre. Zuvor waren die Heizungsrohre zumeist aus steifem, wenig verlegefreundlichem Polypropylen gewesen.
Das Grundprinzip der schnellen Fußbodenheizung-Installation mit aufeinander abgestimmten Komponenten war damit also geschaffen. Seitdem kamen immer neue Optimierungen und Entwicklungen hinzu. Jüngst etwa die Rohranhebefunktion in den Klips, durch welche die Heizrohre nicht mehr direkt auf der Dämmschicht liegen, sondern in einem kleinen Abstand gehalten werden. So kann der Estrich das Heizungsrohr vollständig umschließen. Der Fußbodenaufbau kann damit um bis zu 15 Prozent schneller aufheizen.
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