Wohnraumlüftung richtig dimensionieren
Planungstool unterstützt bei der Berechnung
Eine kontrollierte Wohnungslüftung trägt wesentlich zu einer guten Wohnqualität bei und schützt die Bausubstanz. Dank einer effizienten Wärmerückgewinnung spart sie zugleich eine große Menge an Heizenergie. Um Wohungslüftungssysteme richtig auslegen zu können, müssen die baulichen Gegebenheiten und weitere Nutzungsanforderungen berücksichtigt werden. Die Dimensionierung aller Anlagenteile spielt dabei eine wichtige Rolle.
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Bei der zentralen Lüftung wird die Wohnung von einem Ort aus be-
und entlüftet. Alle derartigen Lüftungssysteme arbeiten nach
demselben Grundprinzip: Sie saugen warme, feuchte und mit Geruchs-
und Schadstoffen belastete Abluft über die Nassräume und die Küche ab
(Abluft) und fördern im Gegenzug die gleiche Menge an frischer
Außenluft in die Wohn-, Schlaf- und Aufenthaltsräume (Zuluft).
Flure und Dielenbereiche dienen als Überströmzonen von den Zuluft-
zu den Ablufträumen. Werden die Luftströme in einem Gerät
zusammengeführt, ist aus energetischen Gründen eine
Wärmerückgewinnung heutzutage Standard. Sie findet über einen
Luft-/Luft-Wärmetauscher statt. Moderne Lüftungssysteme wie das
Logavent HRV176 E von Buderus verwenden dazu einen
Enthalpie-Wärmetauscher, der auch Feuchtigkeit aus der Abluft
zurückgewinnt und damit einem zu starken Austrocknen der Raumluft
entgegenwirkt und so für eine hohe Behaglichkeit auch in der kalten
Jahreszeit sorgt.
Auslegung nach DIN
Wie viel Luft in einer bestimmten Zeit eine Anlage durchströmt, wird durch den Volumenstrom definiert. Er muss so berechnet werden, dass die Feuchtelast sowie Schadstoffe und Gerüche zuverlässig abgeführt werden können. Maßgeblich für die Auslegung der Geräte und Anlagenteile ist die DIN 1946-6: Raumlufttechnik – Teil 6: Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung. Abhängig von der Fläche der Nutzungseinheit – also der beheizten Fläche innerhalb der Gebäudehülle, die für die Lüftung relevant ist – werden hierbei vier Lüftungsstufen festgelegt: Lüftung für den Feuchteschutz, reduzierte Lüftung, Nennlüftung und Intensivlüftung. Für die Festlegung des Gesamt-Außenluftvolumenstroms wird eine Berechnung anhand der Nutzfläche angestellt und zusätzlich die Summe der Abluftvolumenströme ermittelt. Außerdem ist die für die Nutzungseinheit geplante Personenzahl zu beachten. Mit den in der DIN1946-6 festgelegten Aufteilungsfaktoren der Zuluft und den einzuhaltenden Abluftmengen werden die raumweisen Luftmengen für Zu- und Ablufträume bestimmt.
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Planungstool für schnelle und einfache Berechnung
Eine schnelle, softwareunterstützte Konfiguration von Lüftungssystemen ist für Heizungsfachfirmen mit dem kostenlosen Logavent Planungstool von Buderus möglich. Aus der Zahl und Größe der Räume ermittelt das Programm die Luftvolumenströme sowie die erforderlichen Komponenten der Lüftungsanlage nach DIN 1946-6. Zum Funktionsumfang gehören auch eine schematische Visualisierung, Informationen über den zu erwartenden Material- und Kostenaufwand sowie ein Expertenmodus, den Installateure anstelle der Schnellauslegung für detailliertere Änderungen nutzen können. Verteilerkästen, Ventilart- oder -position, sowie Volumenstrom- und Druckverlustberechnung sind bei Bedarf individuell anpassbar. Anwender*innen können die Projekte lokal speichern und später weiterbearbeiten. Alle Daten lassen sich nachträglich ändern. Die Planungsdateien sind sogar per Import-/Exportfunktion extern verwendbar und können per Mail zur Weiterbearbeitung versendet werden (Download der Software siehe Surftipps).
Fachwissen zum Thema
Buderus | Bosch Thermotechnik GmbH | Kontakt 06441 418 0 | www.buderus.de