Duschrinne mit Wärmerückgewinnung
Wärmeenergie aus dem Abwasser zurückgewinnen
Wärme wird in Häusern vorwiegend zum Heizen sowie zur Warmwasserbereitung benötigt. Gut gedämmte Häuser brauchen für beides ungefähr gleich viel Energie. Rund achtzig Prozent des Warmwasserverbrauchs entfallen dabei auf das Duschen – wobei das noch immer rund 36 °C warme Abwasser ungenutzt im Abfluss verschwindet. Um dieser Energieverschwendung etwas entgegenzusetzen, bietet das Schweizer Unternehmen Joulia eine Duschrinne mit integriertem Wärmetauscher an, die den Warmwasserbedarf deutlich reduziert.
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Die Duschrinne ähnelt herkömmlichen bodengleichen Rinnen, ist aber mit einem Wärmetauscher aus Kupfer mit drei oder fünf Rohren ausgestattet, in dem das rund 12 °C kalte Frischwasser zunächst zirkuliert, ehe es zur Duscharmatur geleitet wird. Dabei wird es durch das warme Abwasser auf bis zu 25 °C vorgewärmt. Die Folge ist, dass an der Mischbatterie deutlich weniger Heißwasser gebraucht wird, um die zum Duschen gewünschte Wassertemperatur zu erhalten. Je nach individuellem Nutzungsverhalten und Variante der Duschrinne können somit zwischen dreißig und sechzig Prozent der Wärmeenergie aus dem Abwasser zurückgewonnen werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt ergibt sich dadurch eine jährliche Einsparung von bis zu 2.700 kWh, also rund 500 kg CO₂ und über 300 EUR im Jahr.
Einfache Montage
Die Duschrinnen funktionieren ohne Strom und bewegliche Teile und können sowohl im Neubau als auch bei der Badsanierung wand- oder raumseitig montiert werden, sofern eine ausreichende Einbautiefe gegeben ist. In das Bauteil ist der Siphon bereits integriert. Zum Einbau wird – außer den Schlauchleitungen – kein zusätzliches Montagematerial benötigt, das vor dem Rohbau berücksichtigt werden müsste. Sichtbar beim Duschen bleibt eine schlichte Edelstahlabdeckung in geschliffener, matter oder polierter Ausführung. Optional ist die Rinne mit einer Diebstahlsicherung und einem integrierten Haarsieb ausgestattet. Empfehlenswert ist die monatliche Reinigung, um Rückstände aus dem Duschwasser zu entfernen.
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Anschließbar sind drei Betriebsarten: Ist zur Warmwasserbereitung ein lokales Gerät installiert, kann der Duschrinnen-Wärmetauscher den gesamten Volumenstrom des Frischwassers vorwärmen, wobei im Anschluss ein Teil zum Warmwassergerät und ein Teil direkt zum Mischer gelangt (Schema A, siehe Bild). Es ist ebenfalls möglich, dass das vorgewärmte Wasser aus dem Duschrinnen-Wärmetauscher komplett zum Warmwassergerät geführt wird. Gibt es im Haus eine zentrale Warmwasserbereitung, wird die Duschrinne nur an die Leitung des Kaltwassers angeschlossen, das dadurch vorgewärmt wird, wodurch man weniger zentral produziertes Warmwasser benötigt. Die Gefahr der Legionellenbildung ist nicht gegeben, da das Wasser im Wärmetauscher nur kurz innerhalb des relevanten Temperaturbereichs von 25 bis 50 °C verbleibt.
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Die Duschrinnen haben einen vom Passivhaus-Institut Darmstadt zertifizierten Wirkungsgrad, sind durch den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) freigegeben und entsprechen der DIN 94678: Geräte zur Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser (DWHRD).
Fachwissen zum Thema
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