Elektrische oder wasserführende Fußleistenheizung
Alternative zu Heizkörpern oder Fußbodenheizungen
Die Übergabe der Heizungswärme an den Raum geschieht meistens über wandhängende Heizkörper oder eine Fußbodenheizung. Beide Systeme bieten zwar viele Vorteile, aber auch so manchen Nachteil: Heizkörper können bei der Einrichtung stören, der Einbau einer Fußbodenheizung ist aufwändig und bei der Sanierung meist nicht möglich. Eine gute Alternative sind da Fußleistenheizungen wie die des Unternehmens Ecomatic aus dem elsässischen Hœrdt bei Straßburg.
Gallerie
Gründer Fabien Hullar hat, nach eigenen Angaben, seine Fußleistenheizung bzw. Sockelheizung aus einer Not heraus entwickelt: Anfang des Jahrtausends standen Renovierungsarbeiten an seinem Haus an, bei denen auch das Heizsystem erneuert werden sollte. Doch er konnte keine Fußbodenheizung einbauen, seine Frau wiederum wollte keine Heizkörper im Raum. Bei der Suche nach einer Lösung fand er heraus, dass in Kanada Fußleistenheizungen gang und gäbe sind. Seit vielen Jahrzehnten werden sie also in einem Land verbaut, in dem es sehr kalt werden kann. Rund vierzig Prozent der Haushalte sind dort mit Fußleistenheizungen ausgestattet. Für sein Vorhaben nutzen konnte er sie nicht, denn sie waren von der Spannung her nicht kompatibel, nur als Elektroversion erhältlich und entsprachen auch nicht seinen ästhetischen Vorstellungen. Also entwickelte der Techniker innerhalb von drei Jahren sein eigenes Produkt und startete 2009 die Produktion von Ecomatic.
Energiesparende Funktionsweise
Das Prinzip ist denkbar simpel: Die Heizleisten, die anstelle von Fußleisten an der Wand oder sogar im Möbel nahezu unsichtbar befestigt werden, funktionieren nach dem thermodynamischen Prinzip: Durch die Erwärmung der Luft in der Heizleiste wird die erwärmte Luft nach oben ausgestoßen, gleichzeitig entsteht unten ein Sog, der die Luft direkt über dem Boden hineinsaugt. Um einen Raum heizen zu können, werden die Heizleisten an einer oder zwei Wänden angebracht. So entsteht eine sanfte, gleichmäßige und konstante Wärme im Raum. Messungen haben außerdem ergeben, dass eine Fußleistenheizung eine Absenkung der von der Heizzentrale bereitzustellenden Wärme um zwei bis drei Grad ohne Komforteinbuße ermöglicht, was die Energiekosten schlussendlich merklich senkt.
Drei Varianten
Es gibt derzeit drei Modelle: Die elektrische Fußleistenheizung benötigt lediglich einen einfachen Stromanschluss und reguliert ihre Leistung automatisch über Sensoren. Der Vorteil der elektrischen Version ist die große Flexibilität, durch die verschiedene Programme wie Komfort, Nacht oder Frostfrei möglich sind, die ebenfalls über einen integrierten Bewegungsmelder selbstständig ausgewählt werden. Die wasserführende Fußleistenheizung benötigt einen entsprechenden Leitungsanschluss möglichst dort, wo die Heizleisten angebracht werden sollen. Die Art der Wärmequelle spielt dabei keine Rolle. Die Hybrid-Heizleiste schließlich kombiniert beide Systeme, was den Vorteil hat, dass die elektrische Heizung in Übergangszeiten, wenn der Heizkessel nicht in Betrieb ist, einspringen kann. Optional können eine indirekte Beleuchtung (mit Bewegungsmelder), beleuchtete Notrufknöpfe, etwa für Altersheime, Überflutungssensoren oder Steckdosen integriert werden. Fabien Hullar arbeitet derzeit an Versionen, die noch energieeffizienter arbeiten bzw. mit denen auch eine Kühlung sinnvoll möglich ist.
Fachwissen zum Thema
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