Größte Solarthermieanlage Deutschlands
Stadtwerke Greifswald realisieren innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs-System
Die Stadtwerke Greifswald gehören zu den ersten Akteuren in Deutschland, die ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs-System (iKWK) mit Solarthermie als Systemkomponente auf Basis erneuerbarer Energien realisiert haben. Das im Jahr 2017 verabschiedete KWK-Gesetz hat diese Anlagenart ermöglicht, um stufenweise die Dekarbonisierung der Fernwärme anzustoßen. Solarthermische Großanlagen bieten emissionsfreie Wärmeenergie, die sich zur Einbindung in kommunale sowie städtische Nah- und Fernwärmenetze eignet. Im Juni 2018 erhielten die Stadtwerke Greifswald den Zuschlag für die bisher größte Solarthermieanlage Deutschlands bei der ersten Ausschreibung für innovative KWK-Systeme. Im September 2022 wurde die Anlage schließlich in Betrieb genommen.
Gallerie
Das iKWK-System in Greifswald besteht aus einer
Solarthermieanlage mit 18.700 Quadratmeter Kollektorfläche, einem
Elektrodenkessel zur Umwandlung von Strom in Wärme (Power-to-Heat,
PtH) sowie aus einem klassischen Blockheizkraftwerk (BHKW) zum
Erhalt der KWK-Leistung. Errichtet wurde die Anlage von Ritter XL
Solar aus Baden-Württemberg als Generalunternehmer mit der
sogenannten AquaSolar-System-Technologie: Diese setzt auf
Vakuumröhren-Kollektoren und verwendet als Wärmeträgermedium kein
Glykolgemisch, sondern lediglich Wasser. Ihre thermische Leistung
liegt an Sommertagen bei etwa 11 MW und deckt damit die Grundlast
ab. Überschüsse werden mittels Wärmespeicher zwischengepuffert und
bedarfsgerecht, also zeitlich entkoppelt bereitgestellt. Dadurch
können jährlich annähernd 8.000 MWh in das Fernwärmenetz der Stadt
Greifswald eingespeist werden. Dies entspricht dem jährlichen
Bedarf an Warmwasser und Heizwärme von rund 800 Haushalten.
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